Von R. Amara über D. Bell, A.C. Clarke, A. King, R.D. Lamm und P. Schwartz bis hin zu R. Theobald erstreckt sich die Reihe von insgesamt 17 (vorwiegend amerikanischen) Zukunftsdenkern der ersten Wahl, deren Arbeit die Autoren analysiert haben, und die sie (mit 2 Ausnahmen) auch persönlich befragen konnten. Kurze biographische Angaben leiten über zu einer Darstellung gemeinsamer Überzeugungen: Wachsende Komplexität, steigende Bedeutung von Wissenschaft und Technik sowie die Abnahme des Wirtschaftswachstums (auch in den USA) sind u.a. anzuführen. Unterschiedliche Wertungen gibt es dagegen hinsichtlich der Aussicht, daß auf diese Veränderungen individuell und kollektiv angemessen reagiert werden könnte. Divergent wird zudem das Wachstum der Weltbevölkerung, Fragen der Abrüstung und Ausmaß wie Bedeutung des Wertewandels gesehen. Minderheiten, Frauen, Außenpolitik und erstaunlicherweise auch ökologische Themen werden dagegen von professionellen Zukunftsdenkern aus Übersee offensichtlich nur am Rande diskutiert.
Im Folgenden sind zentrale Aussagen nach Themenbereichen geordnet, ehe Porträts der Befragten geboten werden. Im letzten Abschnitt bieten die Autoren eine sehr persönlich emotional gezeichnete Beurteilung der Zukunft der USA. So wird beispielsweise Neue Technologie als Segen für eine stockende Wirtschaft bezeichnet, der es gleichermaßen an ideologischer Orientierung und Weitsicht fehlt. Michael Marien - selbst einer der Porträtierten - nennt diesen abschließenden Teil ein "intellektuelles Zuckerwerk mit allzu viel Geschmack", hält aber die vorangehende Übersicht für ausnehmend gut gelungen und "ihren Preis wert. " Dieser Beurteilung kann man sich aus europäischer Perspektive getrost anschließen.
Coates, Joseph; Jarrat, Jennifer: What Futurists Believe. Mt. Airy, MD: Lomond Publ., 1989. 340 S. (A World Future Society Book)