Die Studie „Neue Horizonte 2045“ fasst die Ergebnisse eines Projekts zusammen, in dem Zukunftsforschende und Expert:innen aus verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet haben, um Antworten auf die Frage „Was könnten wir wollen?“ zu finden. Das Projekt ist Teil der Initiative D2030 und zielt darauf ab, einen Diskursraum für wünschenswerte Zukunftsentwicklungen Deutschlands zu eröffnen.
Sieben Szenarien für Deutschland im Jahr 2045 werden präsentiert und in einer Zukunftslandkarte visualisiert. Diese Szenarien sind als mögliche Antworten auf die Frage nach der zukünftigen Gestaltung Deutschlands zu verstehen und lassen sich in drei Gruppen einteilen: „Sicherheit zuerst“ und „Alternative Stabilitäten“ konzentrieren sich auf das vermeintlich Machbare und sind eher auf Bewahrung und Stabilisierung ausgerichtet; „Grünes Wachstum“ und „Techno-Optimismus“ beinhalten erhebliche Veränderungen, aber im Rahmen des bestehenden Wirtschaftsmodells. „Neue-Horizonte-Szenarien“ umfassen „Nachhaltiger Systemumstieg“, „Radikale Kompromisse“ und „Ökoliberale Transformation“; diese drei streben jeweils ein neues Wirtschaftsmodell an.
Die Studie untersucht auch die Nähe der Szenarien zur Gegenwart, zur erwarteten und zur gewünschten Zukunft. Dabei zeigt sich, dass die Stabilisierungsszenarien als gegenwartsnahe wahrgenommen werden, während die Neue-Horizonte-Szenarien die größten Veränderungen mit sich bringen würden. Als wahrscheinliches Zukunftsszenario für Deutschland wird „Alternative Stabilitäten“ genannt, beschrieben wird diese Möglichkeit dabei folgendermaßen: „Deutschland stellte sich den globalen und gesellschaftlichen Realitäten: Politik konzentriert sich auf das im Konsens Mögliche – auch bei Klima und Transformation. Eigenverantwortung bis hin zum ‚prepping‘ hat Konjunktur; zivilgesellschaftliche Strukturen übernehmen zahlreiche, vormals staatliche Aufgaben (S. 16).
Die Studie schließt mit einem Appell für eine Transformation und betont die Notwendigkeit, Gegensätze auszuhalten und nach „radikalen Kompromissen“ zu suchen. Es wird hervorgehoben, dass die Szenarien kein Masterplan, sondern eine Grundlage für die Suche nach neuen Narrativen und Transformationspfaden sind. Eine unerlässliche Lektüre für alle, die sich mit Zukunftsfragen beschäftigen.