Arbeit ruiniert die Welt

Ausgabe: 1989 | 4

Der Autor handelt vom naturgesetzlich unaufhaltsamen Prozeß des Niedergangs, der Vermehrung der Entropie und von den Möglichkeiten, diesen Vorgang zu verlangsamen. Bei jeder. aufgewendeten Arbeit bzw. aller verbrauchter Energie finden wir nur einen Teil der umgewandelten Materie als Ergebnis wieder. Ein anderer Teil geht ungenützt verloren. Zugleich muß Energie aufgewendet werden, um Ordnung zu schaffen. Ein Blick ins Kinderzimmer zeigt, daß Unordnung mit der Zeit wie von selbst entsteht.

Schütz will den "Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik" erläutern, wonach der Niedergang einem Naturgesetz folgt. "Energie zerfällt zu Entropie, Gefälle werden ausgeglichen, Niveaus kommen einander näher, aus Konzentration wird Zerstreuung, aus Nutzbarem Unnützes, aus Ordnung Chaos."

Vor allem auch im Wirtschaftsprozeß hat die Herstellung eines gewünschten Produkts unerwünschte Folgewirkungen. Die Zunahme von Wohlstand, ausgedrückt im Überfluß von Energie und Materie, entsteht nur durch Vermehrung der Entropie auch in anderen Weltgegenden. Für Schütze geht es letztlich um die Frage, wie wir den naturgesetzlich verordneten Niedergang zumindest bremsen können. Er nennt bekannte Mittel wie "bessere Technik, Sparsamkeit, Vermeidung von Umweltschmutz aller Art schon an der Quelle" und die Notwendigkeit des Recyclings. Ausdrücklich wendet er sich gegen die Auffassung, Probleme ließen sich nur mit Technik lösen, und gegen die These, "die Welt würde damit in bessere Ordnung gebracht". Der unvermeidlichen "Entwertung der Welt durch die Zeit" wird im folgenden Buch widersprochen.

Schütze, Christian: Das Grundgesetz vom Niedergang. Arbeit ruiniert die Welt. München (u.a.): Hanser, 1989.101 S.