The State of Humanity

Ausgabe: 1996 | 3

In seinem 1984 zusammen mit Herman Kahn herausgegebenen Buch “The Resourceful Earth" prognostizierte Simon (Wirtschaftsprofessor an der Universität von Maryland), daß "die Welt Im Jahre 2000 weniger übervölkert, obwohl stärker bevölkert, die Umwelt weniger verschmutzt und stabiler und die Gefährdung der Versorgung mit natürlichen Rohstoffen geringer sein werde ... " Im vorliegenden Band behauptet Simon, daß die mittlerweile verstrichenen Jahre für seine Voraussagen und für die Menschheit günstig gewesen seien und daß "mehr Ursache als je zu glauben bestehe, daß sich diese fortschrlttllchen Trends bis über das Jahr 2000, auch über das Jahr 2100, ja unbegrenzt fortsetzen". Fast jeder absolute Wandel zeige in eine positive Richtung, wenn wir die Entwicklung über einen sinnvoll großen Zeitraum hin betrachten": insgesamt genommen, verbesserten sich alle Aspekte menschlicher Wohlfahrt "Die materiellen Bedingungen des Lebens werden sich weiterhin verbessern, und zwar für alle Menschen, in den meisten Ländern, zu den meisten Zeiten und überhaupt unbegrenzt. In einem oder zwei Jahrhunderten werden alle Nationen und die meisten Menschen über den heutigen Lebensstandard des Westens oder einen höheren verfügen." Einige spezielle Prognosen unter der Voraussetzung, daß es zu keinem Weltkrieg oder globalen politischen Umwälzungen kommt:

1) Die Menschen werden länger leben;

2) Die Kosten natürlicher Rohstoffe werden geringer sein als heute;

3) Landwirtschaftlich nutzbare Flächen werden an ökonomischer Bedeutung verlieren;

4) Luft und Wasser für den menschlichen Verbrauch werden reiner sein, obwohl die Sorgen über ihre Verschmutzung anhalten werden;

5) Unglücksfälle wie Brände werden an Zahl abnehmen, und Verluste durch Naturkatastrophen werden geringer sein, da unsere Gebäude stabiler sein werden;

6) Nukleare Energie aus Kernspaltung wird solange einen wachsenden Anteil an der Versorgung mit elektrischer Energie einnehmen, bis sie durch billigere Quellen (vielleicht die Fusionstechnik) abgelöst wird.

 

Die 56 Beiträge des Bandes sind in 6 Abschnitte gegliedert:

1) Leben, Tod und Gesundheit: Verringerung der Kindersterblichkeit/Gesundheitstrends in den USA/Geschichtliche Entwicklung von Mord und Selbstmord (die Zahl der Morde hat abgenommen, während die Zahl der Selbstmorde gestiegen ist)/Die starke Abnahme der Todesursache Unfall in den USA/Trends im Tabak- und Alkoholkonsum;

2) Lebensstandard, Produktivität und Armut: Trends im US-Lebensstandard/Langzeittrends der Produktivität/Ausmaß von Sklaverei und Freiheit in der Geschichte/Langzeitursachen der Ungleichheiten in der Gesellschaft der USA/Trends der US-Arbeitslosigkeit/Verbesserung der Wohnqualität in den USA/Entwicklung der Lebensanteile von Ausbildung und Freizeit/Trends der Armut in den USA;

3) Natürliche Ressourcen: Langzeittrends der Energiepreise und der Kosten der Kernenergie/Trends nicht erneuerbarer Ressourcen/Trends der Verfügbarkeit und Nutzung von Erholungsmöglichkeiten in der Natur/ Expansion der Wälder in gemäßigten Regionen/ Beweisnotstand für den angeblichen Artenverlust;

4) Landwirtschaft, Nahrungsmittel, Boden und Wasser: Produktivitätszuwachs der globalen Nahrungsmittelproduktion/Trends im Ernährungszustand/lnadäquatheit von Einzelmaßnahmen für die Weltgetreidevorräte/Nahrung aus dem Meer ("eine Verdreifachung oder sogar Vervierfachung der Gewinnung menschlicher Nahrungsmittel aus den Meeren bleibt eine vernünftige Möglichkeit"/Bodenerosion in den USA/Endzeitprognosen über Quantität und Qualität des Wassers (der Markt wird Konservationsbemühungen anregen und den Versorgungsgrad steigern);

5) Umwelt und Verschmutzung: Langzeittrends der Umweltqualität (als unterschiedlich und diskontinuierlich vorhergesagt)/Positive Nettowirkungen des sauren Regens für Feldfrüchte und Forste (die kleinen Effekte werden in dem Maß gegen Null sinken, als die S02-Emissionen abnehmen)/Die Behauptung der globalen Abnahme der Ozonschicht ist noch immer unverifiziert/Zweifel an der globalen Erwärmung/Drei Szenarien des Klimawandels (je nach dem Ausmaß der Reduktion von Emissionen)/Die grob überschätzten Risiken de(Atomenergie/Fehlmeinungen über Pflanzenschutzmittel und Krebs/Die Behauptungen der" Umwelthyperboliker" über krebserregende Substanzen;

6) Reflexion der Probleme: Die öffentliche Meinung über Umweltfragen und Bevölkerungswachstum in den USA/Unser ungenügendes Risikomanagement/, Umweltscharlatane" verunsichern die Weltbevölkerung durch ein falsches Bild der Umweltkrise.

 

Eine starke Herausforderung für die Umweltbewegung, obwohl sich die meisten Aufsätze eher mit Entwicklungen in den USA als mit globalen Trends beschäftigen. W R.

 

 

The State of Humanity. Hrsg. Julian L. Simon. Oxford/England und Cambridge/USA: Blackwell 1995. 694 S.