Perspektiven für den Weg ins nächste Jahrtausend

Ausgabe: 1990 | 2

"Indem wir die zukunftsweisenden Trends erkennen, statt auf die Kräfte konzentriert zu sein, die unsere Vergangenheit beherrscht haben, gewinnen wir neue Möglichkeiten, uns auf die Wirklichkeit einzulassen, die uns umgibt", umschreibt der Autor sein Anliegen. Naisbitt behandelt zehn Megatrends, die für ihn das Tor zum 21. Jahrhundert darstellen. Sein Blick ist dabei sehr optimistisch. In dem Kapitel über die "Blüte der Weltwirtschaft in den neunziger Jahren" etwa kündigt er mehr Demokratie, mehr Freiheit, Chancengleichheit und Wohlstand an. Wie dies bei einer rasant ansteigenden Weltbevölkerung möglich sein soll, geht er allerdings nicht ein. Kassandrarufe kontert er mit kühnen Prophezeiungen, in denen es keinen Krieg, keine Energiekrise und vor allem keine Grenzen des Wachstums gibt. Dem Thema "Umwelt" werden zwei Seiten gewidmet, wobei eine positive Entwicklung festgestellt wird. Das ausklingende Industrielle Zeitalter - so einer von Naisbitts Trends - lasse das anonyme Kollektiv endgültig hinter sich und verhelfe dem Individuum zum Durchbruch. Auch der Führungsstil befinde sich im Wandel von autoritär/militärisch hin zu einer loyalen Unternehmensführung, die auf Motivation beruhe. Alles in allem stellt der Autor einen Paradigmenwechsel fest, der den linearen, makro-orientierten, energieintensiven Denkansatz der Physik ablöst und sich dem informationsintensiven, ganzheitlichen Mikrobereich Biologie zuwendet. 

Naisbitt, John: Megatrends 2000. Zehn Perspektiven für den Weg ins nächste Jahrtausend. Düsseldorf (u.a.l, Econ, 1990.407 S., DM 44,60/ sFr 49,80 / öS 388,50