Ernsthafte Bemühungen, neue Wege der Agrar- und Entwicklungspolitik zu beschreiten, sind zwar nicht mit einem Datum festzumachen, doch kann die 1984 in Neu-Delhi abgehaltene "International Exposition of Rural Development (IERD)" zurecht als Ausgangspunkt und Indikator einer neuen "Entwicklung von unten" angesehen werden. Während sich die ersten beiden Bände dieses ebenso umfassenden wie sorgfältig ausgearbeiteten Handbuchs die Beschreibung emanzipatorischer Entwicklungskonzepte zum Ziel setzen, geht es nun darum, die Folgewirkungen der Ausstellung auf die Entwicklungspolitik in größeren Zusammenhängen darzustellen. Teil 1 untersucht die aktuellen Trends, wobei die Fragestellung von der grundsätzlichen Bedeutung der Entwicklungshilfe ausgeht, die Zusammenarbeit zwischen internationalen Organisationen (UNO) und nationalen Einrichtungen beleuchtet und die kulturell-theologische Dimension nicht außeracht gelassen werden. Teil 2 beschäftigt sich mit Aspekten der Partizipation als Voraussetzung jeder erfolgversprechenden Initiative. Im Einzelnen wird ausgeführt, wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte und welche Voraussetzungen für eine ganzheitliche Erziehung beider Seiten notwendig sind. Der dritte Abschnitt bringt schließlich ausgewählte Berichte aus der Praxis: Ob es sich um Möglichkeiten besserer medizinischer Vorsorge, die Rolle von Kooperativen in Nigeria oder die selbstbestimmte Entwicklungsarbeit am Beispiel Tansanias handelt hier wie dort gibt es vielversprechende Ansätze, die die herkömmliche und immer noch weitverbreitete Auffassung wiederlegen, wonach Entwicklungshilfe letztlich auf Ausbeutung abzielt oder aber von den Betroffenen als Einmischung empfunden werden muß.
Approaches that work in rural development. Ed.: Institute of Cultural Affairs International/Brussels. München (u. a.): Saur, 1988. 414 S. (IERD Series; 3)