Für die Autoren, beide von der Universität von Kentucky, "ist ein Mangel an Aufmerksamkeit für die weitgestreute interdisziplinäre Literatur über die postindustrielle Gesellschaft im ärmlichen und um sich selbst kreisenden Charakter der Fachliteratur zur Zukunft der Bibliotheken und des Informationswe- sens klar festzustellen". Sie wollen mit ihrem Buch "die nicht unbescheidene Aufgabe der Heilung dieses blinden Flecks" unternehmen. Einige Kapitel befassen sich mit Daniel Beils einflussreichen Ansichten über die postindustrielle Gesellschaft, mit dem technologischen Determinismus und seinen Kritikern und der Entwicklung der Information zum Gebrauchsgut.
Es geht weiter mit Erörterungen des losen und überschwänglichen Geschwätzes über die papierlose Gesellschaft und das Ende des Buchs, von F.W. Lancasters Thesen zur „papierlosen Bibliothek" und wieweit die "Informationsgesellschaft" ein ideologisches Konstrukt darstellt. Daran schließen sich Überlegungen zur Privatisierung und zur nationalen Informationspolitik, über die Notwendigkeit einer Vision, die sowohl einen fatalistischen Pessimismus als auch einen wehmütigen Optimismus überwindet und über die Objektivität der Informationsprofis sowie Shoshana Zuboffs Konzept des informationsgestützten Arbeitsplatzes und die naive Ansicht, dass eine aggressive Beherrschung der Technologie all unsere Probleme lösen wird.
Den Schluß des Bandes bildet eine Bibliographie mit über 500 Einträgen. Ein hervorragender Literaturbericht für jeden, der willens und fähig ist, sich mit den vertrackten Fragen auseinanderzusetzen.
(Übersetzung: WR.)
Harris, Michael A.; Hanna, Stan A.: Into the Future. The Foundations of Library and Information Services in the Post-Industrial Era.
Norwood, New Jersey: Ablex Publishing Corp. 1825., US$ 39,50 (hardocver)/ US$ 19,95 (Paperback).