Pressefreiheit, Macht und "The Global Media Debate"

Ausgabe: 1994 | 1

Die Herausgeber, Angehörige der Universitäten von Pennsylvania, der American University und der Universität von Tampere, legen in diesem Sammelband Aufsätze zu einer der bedeutendsten, aber am wenigsten verstandenen Kontroversen der jüngeren Geschichte der internationalen Beziehungen vor, die sowohl die Politik der Massenmedien, als verschiedene verwandte Medien betrifft.

In politischen, professionellen und akademischen Kreisen gab es schon eine jahrzehntelange Debatte über Freiheit und Verantwortung der Medien. Dabei favorisierte die Erste Welt meist die Pressefreiheit, während die Dritte Welt und die früheren kommunistischen Länder gegen eine uneingeschränkte Freiheit des privat dominierten Informationswesens waren. Schließlich wurde 1976 ein neues internationales Ordnungssystem für Information, die Neue Welt-Informations- und Kommunikationsordnung (NWICO) konzipiert. Die Mehrzahl der Nationen in der UNO, insbesondere in der UNESCO, begrüßten das Konzept, während die westliche Presse, wie vorauszusehen, recht alarmiert war. Ein Gutteil der Debatte ist als Kampagne der Gegner von NWICO anzusehen, das Konzept und seine Befürworter wie die UNESCO herunterzuspielen und zu diskreditieren; Befürworter von NWICO bezeichnen   die Kampagne als große Lüge. Mittlerweile "machen neue Kommunikationstechnologien die Machtunterschiede noch größer und laden zu einer intensiveren Integration aller Staaten in die existierende Ordnung ein".

Viele der Beiträge des Buches beziehen sich auf den offiziellen Standpunkt der UNESCO, die Deklaration über Massenmedien 1978; einige abschließende Aufsätze konzentrieren sich auf ethische und kulturelle Aspekte, die in der nächsten Diskussionsphase eine entscheidende Rolle spielen sollten. (Übersetzung: WR.)


The Global Media Debate: Its Rise, Fall and Renewal. Hrsg. George Gerbriet. Hamid Mowlana und Kaarle Nordenstreng. Norwood,

New Jersey: Ablex Publishing Corp. 1905., US$ 45.- (hardcover), US$ 24,50 (Paperback)