Handbuch für ein neues Verhältnis zwischen Patient und Arzt

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Der Mediziner James S. Gordon ist Gründer und Direktor des Instituts für ”Mind-Bodv-Medicine" in Washington und einer der beredtesten Vorkämpfer ganzheitlicher Ansätze im Gesundheitswesen. Sein ”Manifesto" ist 1996 in den USA erstmals erschienen und liegt nun auch in deutscher Übersetzung vor. Gordon beschreibt, wie er zu einem neuen Verständnis von Krankheit und Heilung gelangte, in dem die Verbindung zwischen Geist und Körper in all ihren emotionalen, mentalen, sozialen, physischen und psychischen Dimensionen die zentrale Rolle spielt.

Erst wenn diese Ebenen angemessen in Diagnose und Therapie Eingang finden, kann ein umfassender Heilungsprozeß eingeleitet werden. Dafür ist allerdings eine neue Art der Beziehung zwischen Arzt und Patient Voraussetzung, die Gordon”Heilungspartnerschaft" nennt. Beide Seiten müssen sich persönlich einbringen und den anderen akzeptieren: der Arzt muß sich selbst ganzheitlich als Heiler und nicht als bloßer Medizinexperte sehen; der Patient muß seinerseits erkennen, daß er zu aktiver Mitarbeit gefordert ist, daß er sich nicht auf den Arzt allein verlassen kann, sondern selbst Verantwortung für seine Gesundheit und Heilung trägt.

Eigentlich paßt die Bezeichnung "Manifest" nicht auf die sehr persönliche Darstellung, in die der Autor sowohl von seinen Lehrern Gelerntes als auch viele eigene Erlebnisse und Erfahrungen zu einem sehr amerikanischen Entwicklungsroman verwebt, der in einem utopisch-optimistischen, aber gerade darum sehr sympathischen Therapiekonzept mündet.

A. R.

Gordon, James S.: Manifest der neuen Medizin. Das Handbuch für ein neues Verhältnis zwischen Patient und Arzt. München: Heyne, 1998. 352 S.,DM 39,80 / sFr 37,- / öS 291,-