
Robert Shore hat zahlreiche Bücher über zeitgenössische Kunst und Fotografie geschrieben, Eva Rossetti wiederum ist seit Jahren als Comiczeichnerin und Illustratorin an diversen Graphic Novels beteiligt. Für „Blow Up!“ arbeiten sie nun zusammen, um eine „explosive Geschichte der Modernen Kunst“ zu präsentieren. In neun Kapiteln lernen wir unterschiedliche Künstler:innen und ihre Umgebung kennen, eine kurze Zusammenfassung inklusive Biografien der genannten Personen runden die ansprechende und niedrigschwellige Graphic Novel ab.
Im Schnelldurchlauf: Wir starten 1917, treffen Marcel Duchamp, sehen wie er traditionelle Normen von Kunst in Frage stellt; begleiten dann ab den 1960er Jahren für einige Seiten Andy Warhol als Vertreter einen neuen Pop-Art-Bewegung, erhalten Einblick in das Leben von Yayoi Kusama, die sich durch ihre minimalistische Malerei, aber auch ihre Performance- und Installationskunst einen Namen machte. Anfang der 70er veröffentlicht dann Linda Nochlin den Essay „Why Have There Been No Great Women Artists?“, einen Schlüsseltext der feministischen Kunst und Kunsttheorie, untersucht in Folge, „wie Gesellschafts- und Bildungsstrukturen und die ihnen zugrundeliegenden Prämissen den Aufstieg von Künstlerinnen behindert hatten“ (S. 227). Im selben Jahrzehnt begegnen wir der Konzeptkünstlerin Sturtevant, außerdem den Performancekünstler:innen Marina Abramovič und Ulay. Ende der 70er tauchen Graffitis in New York auf, von Jean-Michel Basquiat. Weiter geht es in die 80er mit Performancekunst und Joseph Beuys. Wir treffen auf die Guerilla Girls, ein Aktivistinnenkollektiv mit dem Ziel „Sexismus und Rassismus in der Kunstwelt und in der Kultur generell aufzudecken“ (S. 229). 1995 dann verhüllen Christo und Jeanne-Claude den Reichstag in Berlin, ein öffentlichkeitswirksames Beispiel ihrer jahrzehntelangen Zusammenarbeit. Und einige Zeit später lernen wir die YBAs bzw. Gruppierung der Young British Artists kennen, lesen von Damien Hirst, Tracey Emin und Sarah Luca ausgehende Sprechblasen-Inhalte. Wir folgen Kara Walker, die sich seit den 90ern und unter anderem mit Scherenschnittportraits mit Rassismus, Sexualität und Sklaverei auseinandersetzt. Abschließend befinden wir uns im Jahr 2019, mit Maurizio Cattelan und seiner mit Klebeband an der Wand der Galerie Perrotin befestigten Banane.








