Alphabetisierung in Entwicklungsländern

Ausgabe: 1990 | 2

Die Broschüre bietet einen Überblick über die Alphabetisierung in Entwicklungsländern und will bewusstmachen, dass dieses Thema zu den großen Herausforderungen der Menschheit gehört, die nur in gemeinsamer Bemühung gemeistert werden können. Der Autor, gebürtiger Afghane, ist derzeit Lektor am Institut für Erziehungswissenschaften in Wien und dort mit dem Schwerpunkt" Erwachsenenbildung in Entwicklungsländern" betraut. Zunächst wird der Begriff" Erwachsenenbildung", der in den Entwicklungsländern andere Akzente aufweist, und "Alphabetisierung" erläutert und einzelne Richtungen (traditionelle, funktionale und emanzipatorische) knapp vorgestellt. Darüber hinaus wird zwischen dem ländlichen - hier gilt es vor allem, einen geordneten Dynamisierungsprozess in Gang zu bringen - und dem städtischen Bereich unterschieden, bei dem es vor allem um die Integration von Gruppen geht, die noch nicht im städtischen Milieu und im Arbeitsrhythmus integriert sind. Ein besonderes Problem stellt der Mangel an ausreichenden Kursen für Lehrlinge und Facharbeiter dar, was ebenso wie die Weiterbildung von Führungskräften zu den Voraussetzungen der Entwicklung gehört. Weiters werden Methoden und Hilfsmittel der Erwachsenenbildung skizziert.  Schließlich fasst der Autor seine Überlegungen in konkreten Vorschlägen u.a. zur Beseitigung des Massenanalphabetentums, des Mangels an Erwachsenen-Lehrern und zur Erhöhung des Bildungsbudgets zusammen. Diese, auf wenige Seiten beschränkten Forderungen verweisen auf Zukunftsaufgaben.  Das Bändchen ist als Erstinformation einem breiten Leserkreis zu empfehlen. 

Baha, Assadullah: Erwachsenenbildung und Alphabetisierung in Entwicklungsländern. Wien: Verband Österreichischer Volkshochschulen, 1990. 72 5., DM 9,- / sFr 8,-1 öS 70