Zukunftsforschung und Psychodynamik

Ausgabe: 2018 | 2
Zukunftsforschung und Psychodynamik
Zukunftsforschung und Psychodynamik

Reinhold Popp, einer der prominentesten Zukunftsforscher im deutschen Sprachraum, hat sich mit den PsychotherapiewissenschaftlerInnen Bernd Rieken und Brigitte Sindelar zusammengetan, um gemeinsam einen Blick auf „Zukunftsforschung und Psychodynamik“ zu werfen. Das Trio hat sich entschieden, das Thema so aufzuteilen, dass das Buch einen logischen Aufbau erhält, die Kapitel aber auch einzeln gelesen werden können. Popps Beiträge sind als Einführung in den Stand der Zukunftsforschung einzuordnen, deren Erkenntnisse sich auch in Bezug zur Psychologie und Psychotherapiewissenschaft als dienlich erweisen.

Zukunftsdiskurse und Zukunftsdenken

Im ersten Teil werden zwölf Zukunftsdiskurse vorgestellt, die mit vorausschauender Forschung und dem subjektiven Faktor zu tun haben. Darauf folgt eine Geschichte des Zukunftsdenkens ab der Frühgeschichte bis heute sowie zum Übergang von Zukunftsdenken zur Zukunftsforschung. Popp legt dann wissenschaftstheoretische Grundlagen für die psychologische und psychotherapiewissenschaftliche Zukunftsforschung vor, ehe die „Objektivismusfalle“ vorgestellt wird. „Allem Anschein nach fließen selbst unter den strengen Laborbedingungen der naturwissenschaftlichen Forschung lebensstiltypische Sichtweisen, emotionale Befindlichkeiten sowie soziale, institutionelle und ökonomische Abhängigkeiten in die Forschungsprozesse ein. Es besteht offensichtlich eine beachtliche Kluft zwischen dem schönen Schein der strengen Gütekriterien der empirischen Forschungslogik und den allzu menschlichen Vorgängen in den Niederungen des Forschungsalltags.“ (S. 226). Stefan Wally

 

Bei Amazon kaufenPopp, Reinhold; Rieken,Bernd; Sindelar, Brigitte: Zukunftsforschung und Psychodynamik. Zukunftsdenken zwischen Angst und Zuversicht. Münster: Waxmann, 2017. 297 S., € 37,90 [D],39,- [A] ; ISBN 978-3-8309-3656-5