Verkehrswirtschaft auf neuen Wegen?

Ausgabe: 1992 | 4

Die Frage nach den Chancen und Grenzen der Verkehrsunternehmen (Industrie, Transportwesen und öffentliche Hand), ökologische Konzepte entwickeln bzw. unterstützen zu können, stand im Mittelpunkt der Jahrestagung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IOW) im Dezember 1991. Der vorliegende Band enthält die Tagungsbeiträge und. ist um Forschungsergebnisse aus der Arbeit der IOW ergänzt. Einleitend äußert sich Markus Hesse zur "Untauglichkeit der individuellen Verkehrsangebote für die Massenverkehrsgesellschaft" sowie den Folgelasten und Grenzen des gesamten Transportsystems, die allesamt seit geraumer Zeit bekannt sind. Diskussionen über Verkehrsberuhigung, -vermeidung und Straßenbau wurden seiner Ansicht nach schlichtweg von der rasanten Entwicklung des Verkehrs überholt. Der notwendigen Verkehrswende stehen Strategien für den Ausbau in den neuen Bundesländern gegenüber. Hesse vermisst auch grundlegend neue Fahrzeugkonzepte und Modell-Alternativen. Weiters werden die Aspekte des Verkehrswachstums sowie Rahmenbedingungen im Hinblick auf das Klimaproblem und seine umweltspezifischen Wirkungen erörtert. Auch aktuelle Konzepte aus den Unternehmen stehen zur Diskussion, wobei Beispiele für Innovationen (neue Dienstleistungen im Öffentlichen Verkehr und Güterverkehr) genannt werden. So berichtet Reinhard Linnenbaum Positives vom Regionalen Konzept „Produktinnovation Nahverkehr" im Großraum Nürnberg. Konzepte wie Auto-Leasing oder CarSharing der Firma STATIAUTO werden vorgestellt. Die Positionen aus der Verkehrswirtschaft (u.a. von Volkswagen, Deutsche Bundesbahn, Verkehrsbetriebe) vermitteln insgesamt den Eindruck von zögerlichen Anfängen eines ökologisch verantwortlichen, Iangfristig orientierten Handelns. AA

Verkehrswirtschaft auf neuen Wegen? Unternehmenspolitik vor der ökologischen Herausforderung. Hrsg. v. Markus Hesse, Marburg: Metropolis-Verl., 1992. 269 S. (Ökologie und Wirtschaftsforschung; 4), DM 36,80 / sFr 31,20/ öS 287