Dokumentiert werden wesentliche Äußerungen und Ergebnisse aus sechs Arbeitsgruppen der Tagung gleichen Titels, die als Vorbereitung eines Forschungsprojekts an der ETH Zürich veranstaltet wurde. Das Thema Risiko und Sicherheit beschäftigte interdisziplinär Fachleute, wobei Fragen der Risikokommunikation und -akzeptanz im Vordergrund standen. Interessante Ansätze fanden sich dort, wo globale Dimensionen, das Risiko aus Kriegen oder die Mitwirkung von Laien in den Blick genommen wurden. So denkt A. F. Fritzsche in seinem Beitrag über Gefahrenbewältigung in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld an ein Gremium von Fachleuten und Laien ähnlich dem "Citizen Review Board". R. Ueberhorst plädiert dafür, die Technikentwicklung in demokratischen Verständigungsprozessen zu gestalten. Radikal fordert M. Gronemeyer die Kunst des Unterlassens anstatt weiteren technischen Fortschritt und richtet ihre Hoffnung in die Menschen auf der Straße. Unverkennbar ist das Übergewicht des Bereichs Reaktorsicherheit und Risikomanagement. So hält N. C. Lind die Etablierung des „risk assessment" als Disziplin für besonders wichtig. Was nützen auch immer genauere Erklärungen von Risken, wenn wir insgesamt unsicherer Leben. Auch die Forderung nach Laienmitarbeit blieb bei der Tagung eine rhetorische: Bürger fehlten ebenso wie differenzierte Auseinandersetzung mit Möglichkeiten der Risikovermeidung. Risikomanagement Technikfolgenabschätzung Philosophie
Risiko und Sicherheit technischer Systeme. Auf der Suche nach neuen Ansätzen. Hrsg. v. Jörg Schneider. Basel (u.a.): Birkhäuser, 1991.288 S., (Monte Verita) DM 92,-1 sFr 78,-1 öS 717,60