Mit welchen Schwierigkeiten haben Bürger zu kämpfen, wenn sie gemeinsam in lokalen Initiativen wie auch in nationalen und internationalen Bewegungen ihre Rechte verteidigen und weiter ausbauen wollen? Darüber hat u. a. Francesco Alberoni analytisch nachgedacht und bereits 1984 die Kontrolle und Repression durch politisch Mächtige in einer 10-Punkte-Skala präzise zusammengefasst. Gibt es zwischen der belastenden Dissidenten-Existenz und den Annehmlichkeiten einer etablierten Elite ehemaliger "Alternativer" noch einen Raum für ein weniger extremes Engagement? Welche Funktionen haben jene, die mit ihrem Engagement negative Auswirkungen der "siegreichen Marktwirtschaft" korrigieren wollen, aber wenig an den Wurzeln ändern können?
Der Autor kann - zumindest mit den vorgestellten Methoden der Analyse - nur marginale Auswirkungen der Bewegungspolitik registrieren. Globalisierten Machtverhältnissen mit "think globalIy - act locally" zu begegnen, habe seine - nicht nur geographischen - Grenzen. Die Zusammenstellung von Erkenntnissen internationaler Wissenschaftler und Erfahrungen deutscher Basisbewegungen ist zwar in soziopolitischem Fachjargon abgefasst, aber trotzdem lesenswert.
M. Reid.
Roth, Roland: Demokratie von unten. Neue soziale Bewegungen auf dem Wege zur politischen Institution. Köln: Bund-Verl., 1994. 3035., DM 34,- / sFr 31,30/ öS 265