Neue Perspektiven für ländliche Räume

Ausgabe: 1991 | 1

Die Stadtluft ist längst keine Attraktion mehr. Der ländliche Raum hat Zukunftschancen wie noch nie. Die Autoren dieses Bandes wollen mit ihren „Realutopien" dazu beitragen, weitere phantasievolle und realistische Impulse für eine künftige Entwicklung zu geben. Der Blick auf den ländlichen Raum darf nach Ansicht eines der Herausgeber jedoch keineswegs in Verherrlichung der Vergangenheit münden. Das Ideal wäre "die Überschaubarkeit und Nähe der früheren Struktur - allerdings ohne die negativen Auswirkungen der Sozialkontrolle - sowie die Freiheit und Durchlässigkeit der modernen Gesellschaft - ohne ihre Nachteile der Anonymität". Das neue Verhältnis zwischen Stadt und Land behandelt D. Dieland, indem er Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten aufzeigt. Für ihn gibt es keine Insel der Seligen, denn Schadstoffe, Müll und Lärm sind nicht begrenzbar. Von der Notwendigkeit der Orientierung spricht J. Millendorf. Über den Lebens- und Selbstbestimmungsraum in Gemeinde und Dorf schreibt G. Henkel, der die Kommune als "Schule der Demokratie" bezeichnet. Mit "humanem Wohnen" im ländlichen Raum beschäftigt sich L. Heck, und H. Hamele untersucht das Nachfragepotential für umwelt- und sozialverantwortlichem Tourismus. Neue Informationstechnologien bieten erstmals auch Möglichkeiten, das Handicap der Entfernung von Arbeitsplatz und Wohnort auszugleichen (Telematik). Beispiele praxisorientierter Umsetzung aus dem In- und Ausland beschließen diesen interessanten Band. 

Das Land hat Zukunft. Neue Perspektiven für die ländlichen Räume. Hrsg. v. Alois Glück u. Holger Magel. München: Jehle-Verl., 1990. 276 S., DM 49,80/ sFr 42,20 / ÖS 388,40