Megatrends und Metatrends

Ausgabe: 1991 | 3

Die hier präsentierten Prognosen und Trendanalysen basieren auf der Methode der Projektion (Beobachtung, Erfahrung, Intuition). Um möglicherweise aufkommende Zweifel von vornherein auszuschließen, bietet der Autor eingangs Beispiele von eingetroffenen Voraussagen. Einfache Bilder illustrieren (in Anlehnung an das Neurolinguistische Programmieren) die Ausführungen. Smola prognostiziert für die nächsten 100 Jahre einen Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 1,5 Meter als Folge des Treibhauseffekts und erwartet Stürme, Fluten sowie Dürrekatastrophen. Zur Vermeidung der in Aussicht stehenden Ereignisse fordert er eine "andere Qualität des Denkens". Auf Basis der Systemtheorie bestimmt s. E. wissenschaftlich-ganzheitliches Denken den Jahrtausendwechsel. Überhaupt wird alles neu, von der Physik über die Biologie und Psychologie bis hin zur Ökonomie - alles durchdrungen vom einsetzenden Wertewandel. Für Westeuropa sieht Smola einen markanten Bedeutungsverlust von Ideologien und Weltanschauungen sowie von Kultur und Gemeinschaft. Die Einführung der 35-Stunden-Woche in diesem Jahrzehnt bezweifelt er. Die Region des Nahen und Mittleren Ostens gilt ihm als einer der letzten Kriegsschauplätze. In der UdSSR erwartet er die autonome Selbstverwaltung einzelner Republiken und eine Machtteilung Gorbatschows. Mit Blick auf die ehemalige DDR wird der Wunsch nach Sicherheit, Stabilität, Tradition und die Hinwendung zu einem Öko-Konservativismus registriert. Das Resümee des Autors - wir bestimmen unsere Zukunft selbst - bleibt nicht zuletzt deshalb kursorisch und oberflächlich, weil ethnische Fragen, die Überschuldung sowie der Nord-Süd-Konflikt ausgeklammert bleiben. Zukunftsperspektiven

Smola, Karl H.: Mega- und Metatrends in das 21. Jahrhundert. München: Wirtschaftsverl. Langen Müller/Herbig, 1991. 2635., DM 38,- / sFr 32,20 / ÖS 296,40