"Auch das kleinste Licht anzuzünden ist besser, als sich über die Dunkelheit zu ärgern." Mit diesem chinesischen Sprichwort wird diese „Zwischenbilanz" über die Zukunftsmodelle ATLANTIS und MARIPOSA eingeleitet. In großzügigem Rahmen werden Pläne, Veranstaltungen sowie Ideen zu beiden Projekten dokumentiert. Das Konzept von ATLANTIS 2000 als Begegnungsstätte für ungewöhnliches Denken und kreative Menschen soll auf Teneriffa als Stadt entstehen und selbst eine realisierte Utopie darstellen. Als pragmatische Wege und Ziele gelten: gewaltfreie Konfliktlösung, Beseitigung des Hungers, Schonung der Ressourcen, Lebensqualitätsmaximierung, Steigerung des ästhetischen Bewusstseins und Realisierung humaner Utopien. In einzelnen Beiträgen beschäftigen sich die Autoren mit ökologischer Architektur, Möglichkeiten komplementärer Heilkunde oder mit der Integration von Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Vorgestellt wird auch ARTLANTIS, ein Aktionszentrum mit angeschlossener Galerie. Als erster Schritt in Richtung ATLANTIS - das Gesamtprojekt war bis 1990 noch nicht in greifbare Nähe gerückt - wurde MARIPOSA als richtungsweisender Anfang initiiert, wobei zunächst bauphysikalische, ökologische und energietechnische Fragen im Vordergrund stehen. Der oft als" reaktionär" kritisierte Gesamtentwurf (l.eon Kriers) bleibt aufrecht, aber nun werden reduzierte Ziele verwirklicht. Insgesamt verdient dieser Zukunftsentwurf nicht nur Beachtung, sondern auch kritisch-kreative Mitarbeit.
Atlantis. Mariposa. Modelle für die Kunst des Lebens. Idee u. Hrsg. v. Hans-Jürgen u. Helga Müller. Red. Reinhold Wurster. Stuttgart (u.a.): Ed. Weitbrecht, 1991.2405., DM 17,-/sFr14,-/öS 132,60