Kritische Medizin. Grenzen der Prävention

Ausgabe: 1989 | 4

Welchen Nutzen haben Früherkennungsprogramme? Lassen sich durch präventive Maßnahmen die Ausgaben für das Gesundheitswesen reduzieren? So lauten einige der in diesem Buch aufgeworfenen Fragen, bei deren Beantwortung sich die elf Autoren auf umfangreiches, teils schon früher publiziertes Material beziehen. Siebzehn von knapp zweihundert Seiten sind mit Literaturverzeichnissen gefüllt und geben interessierten Lesern die Möglichkeit, sich nach Bedarf zusätzliche Informationen zu beschaffen. Ein sattes Drittel des Buches ist aktuellerweise dem Thema AIDS und der Problematik dieser immer noch unbeherrschbaren Krankheit gewidmet. Hier wird auf die relative Unzuverlässigkeit des Test, auf das Anonymitätsproblem und im Besonderen auf die nicht abschätzbaren psychischen und psychosomatischen Reaktionen der von einem positiven Testergebnis betroffenen Personen hingewiesen. Nicht die Möglichkeiten medizinischer Vorbeugung werden abgesteckt, wie es der Titel verspricht, sondern jenseits der Prävention werden die Methoden, die Effektivität, die Kosten, der Nutzen und die Gefahren von Früherkennungsprogrammen für bereits erkrankte Menschen erörtert. Einen praxisorientierten Ratgeber zur Orientierung im Paragraphen-Dschungel des bundesdeutschen Gesundheits- u. Sozialversicherungswesens bieten: Beckmann, Johannes; Kuhn, Helga: Gesundheitsreform. Ein kritischer Ratgeber. Göttingen: Lamuv-Verl., 1989. 171 S. (Lamuv-Taschenbuch; 62)

Kritische Medizin. Grenzen der Prävention. Argument-Verl., Berlin (u. a.): 1988. 196 S.