Kontroverse über eine ökologisch-soziale Wirtschaftspolitik

Ausgabe: 1991 | 4

Das Ziel eines stetigen Wachstums, wie es im Stabilitäts- und Wachstumsgesetz (StWG) von 1967 formuliert wurde, soll durch das Konzept einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft ersetzt werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde von den GRÜNEN im Bundestag im Juli 1990 eingebracht. Die Autoren des Bandes setzen sich kontrovers mit den Leitideen dieses Gegenentwurfes auseinander. Zunächst beschreiben Hickel/Priewe die Notwendigkeit einer Alternative zum Stabilitätsgesetz. Die Kritik der Kritiker an diesem Gesetz nimmt O. Schlecht vor und plädiert für eine sachgemäße Sichtweise und angemessene Handhabung des StWG anstelle eines neuen Gesetzes. Reformüberlegungen für die SPD entwirft W. Roth. Für einen gänzlich ungeeigneten Weg zur Verbesserung des Umweltschutzes hält H. Schneider das Abbremsen des wirtschaftlichen Wachstums. "Der richtige Weg führt über den Ausbau des Rechtsrahmens für die Regelung der Umweltnutzung." H. Binswanger spricht sich für eine Vermeidungsstrategie im Kontext erweiterter Umweltschutzmaßnahmen aus. J. Priewe beschreibt den Entwurf des "Gesetzes für eine ökologisch-soziale Marktwirtschaft, in dessen Zentrum der Abschied vom Wachstumsmythos steht. Schließlich skizziert Stratmann-Mertens Elemente einer mittelfristigen Rahmenplanung zur Errichtung einer "Ökologischen Wirtschaftsdemokratie" .

Wachstum. Abschied von einem Dogma. Kontroverse über eine ökologisch-soziale Wirtschaftspolitik. Hrsg. v. Eckhard Stratmann-Mertens ... Frankfur/M.: S. Fischer, 1991. 277 S., DM 29,80 1 sFr 25,30 1 ÖS 232,40