Jahrbuch Frieden 1991

Ausgabe: 1991 | 1

In insgesamt 23 Beiträgen kommentieren Friedenstorseherinnen aktuelle politische und militärische Konflikte und Konflikttendenzen (etwa Dritte Welt, Sowjetunion), erörtern Fragen der Rüstung und Abrüstung (etwa Rüstungskonversion) und geben exemplarisch Einblick in Aktivitäten und Kampagnen zur Rüstungs- und Militärkritik. (Wehrdienstverweigerung in ausgewählten Staaten, Armeeabschaffungsbewegungen, Internationale Friedensbrigaden u.a.) Ausgehend von der Überwindung der Nachkriegsordnung zeigt das Buch Perspektiven einer neuen Friedensordnung auf, stellt der Komplexität von Konflikten Rechnung tragende Lösungsansätze vor (etwa aktuell zum Krieg am Golf) und analysiert zugleich jene Barrieren, die einer Demilitarisierung der Politik entgegenwirken. Die Politik der Entspannung stößt auf hartnäckigen Widerstand derer, die aus der Politik der Konfrontation ihren Nutzen ziehen: Militärs und Rüstungswirtschaft, so eine in mehreren Beiträgen wiederkehrende These. Die Konsequenzen: Aus Abrüstung wird Umrüstung (Modernisierung der NATO Streitmacht unter dem Deckmantel der Abrüstung), Militärs bremsen bzw. verhindern Demokratisierungsprozesse (Sowjetarmee als innerpolitische "Ordnungsmacht"), neue Bedrohungen bzw. Bedrohungsbilder werden geschaffen, dem Ost-West-Konflikt folgt die Nord-Süd-Konfrontation. Der „Drogenkrieg" der US-Regierung, mit dem etwa der Militäreinsatz in Panama gerechtfertigt wurde, sowie die fortschreitende Militarisierung der "Dritten Welt" werden der Eigendynamik militarisierter Politik und Ökonomie zugeschrieben. Durch Analyse und Darstellen von "Alternativen" leistet dieser nun jährlich erscheinende Almanach einen wichtigen Beitrag zur Rüstungs- und Militärkritik. Friedensforschung 

Jahrbuch Frieden 1991. Ereignisse, Entwicklungen, Analysen. Hrsg. v. Hanne-Margret Birckenbach ... München: Beck, 282 S., DM 19,801 sFr 16,801 öS 154,40