"Neue und phantasievolle Ideen - und die Bereitschaft, sie in die Tat umzusetzen - sind heute wichtiger als alles andere. Schon die Autoren der Studie "Global 2000 hatten eine nachhaltige Kurskorrektur angemahnt, um eine lebenswerte Zukunft auch im nächsten Jahrtausend zu sichern. Sie ist, alles in allem, heute mehr denn je gefährdet, wie die hier vorliegende Halbzeitbilanz nüchtern belegt.
In sieben Kapiteln zu den Themenbereichen Bevölkerung, Einkommen, Ernährung, Wasser, Energie, Klima und Umwelt bietet der Verfasser einen Vergleich der" Global" -Daten mit jüngsten Zahlen, die mehrheitlich von der "Weltkommission für Umwelt und Entwicklung" (WCED) recherchiert wurden. Daran schließen sich jeweils eine Zwischenbilanz und Handlungsempfehlungen an. Mit dem abschließenden Beitrag zur Gentechnik benennt Streich ein heute zentrales Thema, das 1980 von den Verfassern des "Berichts an den Präsidenten noch nicht berücksichtigt worden war. Ohne positive Aspekte dieser neuen Technologie auszuschließen, befürchtet er wohl zurecht, daß Forschungsprioritäten ausschließlich nach unmittelbarer Gewinnerwartung" gesetzt werden und die Entwicklungsländer in eine ”Technologiefalle" geraten könnten, die ihre Lage am Rande einer menschenwürdigen Existenz nur noch verschlechtert.
Eine prägnante und zugleich düstere Bilanz, die notwendigerweise auf Bekanntes zurückgreift und doch auch Einsichten vertieft. (Hervorzuheben v. a. der Abschnitt über die Wasserversorgung.)
Streich, Jürgen: Global 1990. Zwischenbilanz der Umweltstudie "Global 2000". Hamburg: Rasch u. Röhring, 1989. 143 S.
