Die sanfte Industriegesellschaft

Ausgabe: 1991 | 1

Der Umbau in Richtung sanfte Industriegesellschaft hat bereits begonnen. Die Reportagen zeigen an konkreten Projekten, dass umweltschonende Technologien nicht nur machbar, sondern auch konkurrenzfähig sind. Es lässt sich belegen, dass die Sonnenenergie weiter im Vormarsch ist. In sogenannten "Verkehrs-Visionen" werden Zukunftskonzepte für Österreich skizziert. Es handelt sich dabei nicht um Utopien, sondern um eine Beschreibung dessen, "was eigentlich heute schon ohne weiteres machbar und finanzierbar ist". In einer Öko-Bilanz-Rechnung erweist sich das mit Solarstrom betriebene Elektroauto im Leichtbau als die günstigste Variante. In Landskrona (Schweden) zeigen sechs Betriebe, dass Rohstoffschonung und Abfallvermeidung weniger kosten als Filter und Recycling. Interessant ist der Vorschlag von Carsten Stahmers, ähnlich dem Anlagevermögen auch auf die Natur eine Abschreibung vorzunehmen. _ Die Wende zum sanften Tourismus praktiziert beispielsweise das Dorf Waltensburg in Graubünden. Im Kleinwalsertal werden nach dem Motto" Klasse statt Masse" neue Freizeitinhalte angestrebt. Schließlich zeigen die Öko-Bilanzen einzelner Staaten, dass bisher nur die Niederlande einen offensiven" Nationalen Umweltplan" beschlossen haben. Ein Serviceteil bietet Tipps zur Wärmedämmung, Betriebsoptimierung von Heizanlagen und Warmwasserspeichern, Solararchitektur und zum Stromsparen im Haushalt. Trotz dieser ermutigenden Technikbeispiele darf nicht übersehen werden, dass die Grundvoraussetzung einer wirksamen Zukunftsgestaltung die Bewusstseinsänderung der breiten Bevölkerung ist. Am Zustand der Erde zeigt sich, wie dringend eine geistige und technische Wende ist. 

Reportagen aus der Zukunft. Die sanfte Industriegesellschaft. Ein Traum wird wahr. Langbein, Kurt ... (Mitarb.) Wien (u.a.}: Orac-Verl., 1991. 256 S. (Ein trend-profil-Buch) DM 38,20/ sFr 32,40 / öS 298