Abrüstung und Konversion an der Basis

Ausgabe: 1991 | 3

Der Autor dokumentiert seine "Arbeit für den Frieden" als Beispiel kommunaler Friedensarbeit. Nach einer Beschreibung der Geschichte der Friedensinitiative in Neustadt werden Erfahrungen mit den verschiedensten Gesprächspartnern (Stadtdirektor, Bundeswehr u.a.) geboten. Fest steht für den Autor, dass ohne die Initiative kommunale Friedenspolitik nicht einmal thematisiert würde. Zur Beschaffung von Informationen wurde die" Forschungsstelle für regionale Militäranalyse e. V. " gegründet, die eine Bestandsaufnahme entsprechender Einrichtungen vornahm und ihre Wirkungen auf die Region prüfte. Von den zahlreichen Aktivitäten seien die Erstellung eines "Handlungsrahmen für kommunale Friedensarbeit" und dessen Einbringung in den Stadtrat als Bürgerantrag sowie die Verhinderung der Stationierung des Raketenartilleriebataillons 12 in Luttmersen erwähnt. Konkrete lokale Abrüstungsvorschläge münden in einem detaillierten Konversionsmodell für den Fliegerhorst Wunstorf. Dabei wi rd ein Axiom der Konversionsforschung umgekehrt: die Basis bildet der Abbau des Rüstungsvolumens bei der Bundeswehr, was zwangsläufig zur Umrüstung durch "veränderten Konsumbedarf" führt. Auch wirtschaftlich wären für die Region keine gravierenden Einbußen zu erwarten. Insgesamt eine wertvolle Anregung und Ermutigung, mit Engagement dort Friedensarbeit zu leisten, wo man lebt und arbeitet. 

Biederbeck, Gerhard: Abrüstung und Konversion an der Basis - aber wie? Kommunale Friedensarbeit. Hildesheim (U.Cl.): Olms, 1991. 132 S., (Anstöße zur Friedensarbeit; 6) DM 17,80 / sFr 15,10 / öS 138,80