Neues Lernen im Alter

Ausgabe: 1991 | 1

Der Begriff "Ruhestand" weckt Assoziationen, wonach bei ruhiggestellten Personen das Gefühl von "Alles schon gewesen" bzw. "Nichts geht mehr" vorherrscht. Dagegen ist die Gruppe der jungen Alten gesellschaftlich noch nicht integrierbar: sie ist weit weg vom Ruhestand. "Was ältere Erwachsene in zunehmendem Masse spüren, ist die Tatsache, dass sie im Rückblick auf das gelebte Leben einen neuen Anfang machen können." Es zeigt sich, dass die Inhalte der herkömmlichen Erwachsenenbildung, die einerseits am Hobby orientiert ist, und andererseits der beruflichen Weiterbildung dient, nicht zu greifen. Die Ausgestaltung der nachberuflichen Lebenszeit verlangt andere Formen der Verknüpfung von Altern, Lernen und Wachsen und fordert in gleichem Masse neue Methoden und Wege der Bildungsarbeit. Der Grundsatz "Wenn ältere Erwachsene lernen, gibt es nicht mehr Lehrer und Belehrte, sondern der Zustand des Lernens ist wichtig", findet beim Lernen in Kleingruppen seine praktische Anwendung. Diese Sichtweise eröffnet der Altenarbeit auch neue Aspekte, ruft die Erarbeitung curricularer Elemente und Studienplanvorschläge im Bereich der Sozialgeragogik - der Anwendung und Umsetzung der theoretischen Ergebnisse der Gerontologie auf die Lebenspraxis - auf den Plan. Erwachsenenbildung Senioren

Veelken, Ludger: Neues Lernen im Alter. Bildungs- und Kulturarbeit mit "Jungen Alten". Heidelberg: Sauer-Verl., 1990. 198 S., DM 48,- / sFr 40,70 / öS 374,40