Zukunftsmöglichkeiten als Gegenpol zu Ohnmachtsgefühlen

Ausgabe: 1998 | 1

Das Buch resultiert aus den Erfahrungen der Autorin als Heilpädagogin, Psychotherapeutin und Jugendarbeiterin und enthält konkrete Empfehlungen für die Arbeit mit jungen Erwachsenen unter der Fragestellung "Wie setzen wir einen Gegenpol zu den destruktiven Ohnmachtsgefühlen angesichts der Globalen Problematik“? Dieser Band basiert auf einer dreijährigen Jugendausbildung im Bildungshaus Fernblick im Schweizerischen Teufen (Nähe St. Gallen). In berufsbegleitenden Seminaren und Tagungen lernen junge Menschen, sich konstruktiv mit der Globalen Krise und den Zukunftsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, anstatt ihren Frust in Überkonsum oder Drogen zu verdrängen.

Das Buch schildert diesen Prozeß der Gruppenarbeit und den Einsatz verschiedener Sozialtechniken (Themenzentrierte Interaktion, Gesprächs- und Gestalttherapie, Mediation, Yoga und Zazen sind nur einige Beispiele) und läßt auch die Jugendlichen selbst zu Wort kommen. Durch die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie strukturelle Gewalt, Kindheitsverletzungen, Frau-Mann-Partnerschaftlichkeit, gerechte Weltwirtschaftsordnung, Organismus Erde (Gaia-Hypothese), Vereinte Nationen, Menschenrechte und Evolutionsgeschichte wird hier ein Weg konstruktiver Orientierung für das 21. Jahrhundert sichtbar.

Elemente aus dem Bereich der Zukunftswerkstätten mischen sich mit dem gemeinsamen Erlernen von Tänzen, Kommunikations- und Versöhnungspraktiken anderer Kulturen. Geschildert wird auch ein jährlich stattfindendes Internationales Peace Camp, wo u. a. Jugendliche aus Bosnien, Serbien, Kroatien, den USA, Afrika, den Philippinen einander begegnen und lernen, Konflikte im Sinne einer bereichernden Differenzierung zu lösen. Ein inspirierendes Buch nicht nur für Lehrer und Jugendsozialarbeiter.

S. M. S.


Gyger, Pia: Die Erde ruft. Ein Prozeß spiritueller und politischer Bewußtseinsentwicklung bei Jugendlichen. Luzern: Rex-Verl., 1997. 160 S., DM 24,80/ sFr 24,80 / öS 184,-