Umweltkatastrophe Mensch

Ausgabe: 1991 | 3

"Es ist viel gesagt und geschrieben worden über die äußeren Grenzen des Planeten, aber es scheint so, dass die inneren, die menschlichen Grenzen die weitaus wichtigeren sind." (Peccei 1988) Ausgehend von dieser Aussage stellt die Autorin die Fragen: "Wie kommt es, dass wir fortwährend und gegen alles bessere Wissen unsere Lebensgrundlagen und letztlich uns selber zerstören? Was hindert uns an der erforderlichen Verhaltensänderung? Warum fühlen wir uns nicht betroffen, obwohl wir es doch sind?" Sigrun Preuss, Psychotherapeutin in Bremen, versucht, in diesem ersten Band der Reihe "Umweltpsychologie" die Mechanismen, die uns am umweltgerechten Verhalten hindern, zu entschlüsseln. Unsere psychologischen Grenzen gegenüber der Umweltproblematik sind vielfältig und verzahnt. Zum einen sind zahlreiche Bedrohungen mit unseren Sinnen nicht erfahrbar (Radioaktivität, Schwermetallbelastung u. a.), zum anderen entziehen sich die komplexen Zusammenhänge zwischen unseren Eingriffen in die Natur und den Auswirkungen dieses Handelns in weiten Teilen unserer bewussten Wahrnehmung (Ozonbelastung, Zerstörung von Ökosystemen). Diese Nicht-Erfahrbarkeit ist mit ein Grund für eine häufige Nicht-Verkraftbarkeit und damit auch Nicht-Handlungsfähigkeit. Erst eine psychologische Weiterentwicklung gewährt die Voraussetzung für verändertes Handeln. Möglichkeiten sieht die Autorin u. a. in konkreten umweltpolitischen Maßnahmen. In einer abschließenden Selbstreflexion stellt Preuss ihren eigenen Bezug zum Thema des Buches her. Leider beeinträchtigt der wissenschaftliche Sprachduktus die Verständlichkeit. 

Preuss, Sigrun: Umweltkatastrophe Mensch. Über unsere Grenzen und Möglichkeiten, ökologisch bewusst zu handeln. Heidelberg: Asanger, 1991.203 S., DM 28,- / sFr 24,-/ öS 218,40