Im Rahmen des „United Nations Environment Programme" fasst diese Studie die Ergebnisse von 12 Arbeitsgruppen zusammen, in denen je zwei Experten aus dem mediterranen Norden und Süden die Entwicklung der Region bis zum Jahr 2025 darzustellen suchen. Von der Beschreibung des geographischen Kontexts ausgehend, wird der Hintergrund der angewandten Szenarios beleuchtet, wobei das Kriterium allgemeiner Verständlichkeit hervorzuheben ist. Die Entwicklung der Bereiche Landwirtschaft, Industrie, Energie, Tourismus und Transport wird hinsichtlich der Einwirkungen auf die Umwelt unter Berücksichtigung lokaler bis internationaler Parameter beschrieben. Während die „Trendszenarios" von der Fortschreibung derzeitiger Verhältnisse ausgehen, skizzieren "Alternativszenarios" denkbare positive Veränderungen infolge verstärkten Umweltschutzes und verbesserter Kooperation zwischen Nord und Süd. Daran anschließend werden dringlich erachtete Maßnahmen zur Ressourceneinsparung, zum Schutz der Wälder, Böden, Küsten, Gewässer und Meere erörtert. Dass diese Ziele, wenn überhaupt, nur zu erreichen sind, wenn nationale Egoismen zugunsten überregionaler Zusammenarbeit aufgegeben werden, ist abschließender Tenor der mit zahlreichen Tabellen und Grafiken versehenen Studie, die inzwischen an alle betroffenen Regierungen weitergeleitet wurde. Die Unwägbarkeiten des wachsenden Fundamentalismus in der arabischen Welt waren - und sind - unkalkulierbare Größen, die selbstverständlich auch in dieser Studie nicht berücksichtigt werden konnten. Sie ist dennoch von Bedeutung, weil sie exemplarisch auch für andere Regionen zeigt, wie Zusammenarbeit unter Wahrung kultureller Eigenständigkeit erprobt werden könnte. Mittelmeerraum United Nations Environment Programme
Futures for the Mediterranean Basin. The Blue Plan. Ed. by Michel Grenon and Michel Batisse. New York (u.a.): Oxford University Press, 1989. 279S., DM 109,/ sFr 92,90 / öS 850