Reformpolitik - eine Kampfansage an Zukunftsverweigerer

Ausgabe: 1999 | 1

Der Autor, Betriebswirt und Psychoanalytiker, Geschäftsführer der Akademie für Innovation, Unternehmensdesign und Produktgestaltung Schloß Gerath bei Düsseldorf, legt in diesem Buch ein flammendes Plädoyer für eine Reformpolitik in Deutschland vor, da nach seiner Ansicht das Land nur unzureichend auf die Probleme des kommenden Jahrhunderts vorbereitet ist. Auf der Basis einer einleitenden Schwachpunktanalyse formuliert er dann entsprechende Lösungsvorschläge.

  1. Jeder Bürger muß zumindest zweisprachig sein, um die Kommunikation in Europa sicherzustellen.
  2. An die Stelle der unnötig komplizierten und teuren 3fachen Gliederung Bund – Länder – Gemeinden sollte im Sinn eines lean management eine flache Gliederung Bund – Gemeinden treten.
  3. Kreativität und Innovation müssen von Inhalten der Sonntagsreden zu abtestbaren Qualitätskriterien werden.
  4. Im Bildungswesen müssen durch Privatisierung und Wettbewerb neue Impulse implementiert werden, Abschlüsse sind durch lebenslanges Lernen periodisch zu erneuern.
  5. Die Gesetzmäßigkeiten über Innovation und Erfolg sind systematisch zu erforschen und anzuwenden.
  6. Die Rechte des Volkes sind gegenüber der politischen Klasse wieder zu stärken und zu sichern.
  7. Gegen die Arbeitslosigkeit tut ein Umdenken not, das den Wert eines Menschen nicht mehr allein an seiner Erwerbsarbeit mißt. Erst dann wird das einzige Mittel gegen hohe Arbeitslosigkeit, das Teilen von Arbeit gesellschaftlich akzeptabel.
  8. Kriminalität darf sich nicht mehr lohnen. Dazu bedarf es der Konzentration von Polizei und Justiz auf die Großkriminalität, viele kleine Übertretungen könnten durch Deregulierung entfallen; dies gilt insbesondere für die Drogenproblematik.
  9. Die verschiedenen Begabungen der Menschen sind durch Betonung von Teamarbeit sinnvoll zusammenzuführen.
  10. Das Kreativpotential von Mittelbetrieben ist größer als in bürokratischen Großbetrieben. Förderungsinstrumente für Mittelbetriebe sind daher zu entwickeln.
  11. Beteiligungsmodelle sollen die Gewerkschaften ablösen.
  12. Die Staatsquote und die Staatsverschuldung sind zu hoch und müssen verringert werden, die Kompetenzen der Rechnungshöfe sind zu stärken.
  13. Die Möglichkeiten der virtuellen Simulation sollen in Wirtschaft und Politik besser genutzt werden.
  14. Die Kräfte der Phantasie und visionäres Denken sollen stärker zum Zug kommen.

Das Buch schließt mit „10 Geboten für Innovatoren”.


W. R.

Berth, Rolf: Die ausgebrannte Republik. Kampfansage an Zukunftsverweigerer. Frankfurt/M.: FAZ-Verl., 1998. 419 S., DM 54,- / sFr 54,- / öS 394,-