Österreichs Jugend skizziert eine Zukunft

Ausgabe: 1990 | 4

"Die Schule wird Fenster haben, die sich selber öffnen, und die Bänke werden gehen können. Dann gibt es statt Lehrern Roboter, die uns die Aufgaben machen. Die Bilder die wir malen, werden wahr. Diese Gedanken einer Achtjährigen geben im kleinen einen Eindruck von der widersprüchlichen Fülle der Beiträge, die anlässlich eines bundesweiten Ideenwettbewerbs zum Thema Zukunft geäußert wurden. Was Jugendliche zu den Bereichen Ausbildung/Arbeit, Beziehungen, Freizeit/Kultur, Medien, Politik, Umwelt, Utopien, Wirtschaft und Wohnen zu sagen haben, geht vielfach vom Alltäglichen aus, variiert berechtigte Ängste oder bringt die kindliche Faszination für technischer (Un)Möglichkeiten in einer skurrilen Mischung von Zuversicht, Skepsis und Nihilismus zur Geltung. Auf dem Prüfstand der Phantasie gewinnen Aufgaben der "großen Politik" eine neue Dimension: Naivität bereitet vielfach Perspektiven hin zu einer humaneren Gesellschaft, die um den Zusammenhang von Mit- und Umwelt weiß. Neben der inhaltlichen Vielfalt überrascht oft auch die formale Virtuosität. Wer Altersangaben und stilistische Sicherheit der unredigierten Beiträge vergleicht, wird die Sorge um die angeblich mangelnde Sprachkompetenz der "Videogeneration" nicht teilen. Dass jeweils prominente Autoren wie Dolores M. Bauer, Bernd Lötsch, Robert Jungk, Erwin Ringel u.a. für einführende Statements gewonnen werden konnten und bildnerische Beiträge ebenfalls Berücksichtigung fanden, rundet den positiven Eindruck ab. Jugendwettbewerb Zukunftsperspektiven 

Wer weiß, was kommt? Österreichs Jugend skizziert eine Zukunft voller Ideen, Wünsche und Hoffnungen. Hrsg. v. d. Bausparkasse Wüstenrot. Salzburg : Müller, 1990.252 S., DM 24,-/ sFr 20,30 / öS 168