Ökobank: Alternatives Unternehmen oder Glaubensgemeinschaft?

Ausgabe: 1988 | 2

Wir berichteten in früheren Ausgaben der Pro Zukunft über den steinigen Weg der Öko-Bank bis zu ihrer Zulassung. Am 2. Mai hat sie nun ihre Pforten nach jahrelanger Vorarbeit geöffnet. Das hier wiedergegebene Interview mit Torsten Martin, der für das Marketing der Öko-Bank zuständig ist, beinhaltet grundsätzliche Aussagen zur Praxis, Geld nach ethischen Prinzipien, kostendeckend und sicher arbeiten zu lassen. Neben bankbetrieblichen Rahmenbedingungen wird die Geschäftspolitik auch an einer Reihe von politischen Kriterien ausgerichtet. Eine wesentliche Bankdienstleistung wird das Angebot von Geldanlagemöglichkeiten sein, bei denen die Anleger genau wissen, wo ihr Geld investiert wird.

"Darüber hinaus werden wir Betriebe finanzieren, deren Mitarbeiter dem Umweltschutz hohen Vorrang beimessen und die in ihrem Unternehmen die Umsetzung neuer solidarischer Prinzipien und gesellschaftlicher Verantwortung erproben." Die Finanzierung der Vorhaben soll durch Fonds bzw. Projekt Sparbriefe erfolgen. In seiner Analyse des Interviews bewertet Wolfgang Kessler die Erfolgschancen der Öko-Bank durchaus positiv. Er untermauert seine Annahme mit einer Reihe von Gründen. Nicht zuletzt liefern kleine Initiativen, die nach ähnlichen Prinzipien arbeiten, einen Beweis dafür.

Eine ausführliche Dokumentation über die politischen und bürokratischen Schwierigkeiten während der Gründungsphase liefert das soeben erschienene Buch: Die Ökobank. Wirtschaftsunternehmen oder Glaubensgemeinschaft? Arno Huber; Rolf Schwendter (Hrsg.). München: AG-SPAK, 1988.144 S.

Alternative: Öko-Bank. In: Dokument +Analyse. 1988. Nr.5, S.21-24.