Naturverträgliche Technologien

Ausgabe: 1991 | 3

Zweifellos greift zu kurz, wer ökologische Anliegen ausschließlich auf Seiten engagierter Umweltaktivisten, aufgeschlossener Parlamentarier, kritischer Wissenschaftler oder Konsumenten ausmacht; längst schon haben angewandte Technik und Industrie auch die ökonomisch reizvolle Dimension qualitativen Wachstums entdeckt, und so ist es nur konsequent, dass Grundlagen und anwendungsorientierte Beispiele einen zunehmend breiten ·Interessentenkreis finden: Manager, Ingenieure und Umweltbeauftragte sind als Zielgruppe dieses Bandes anzusehen, der in insgesamt acht Kapiteln die Notwendigkeit und Chance ökologischen Wirtschaftens beschreibt. V. Stahlmann skizziert einleitend Aspekte umweltorientierter Unternehmungsführung (Organisation, Finanzierung, Fertigung und Personalwirtschaft u. a.), Von erdgeschichtlicher Perspektive mit nicht weniger als 17 "ernsthaften biologischen Krisen" ausgehend, gibt P.v. Donkelaar einen Abriss der gegenwärtigen Bedrohung, die durch "merkwürdige Toleranz" der Spezies Mensch, "Selbstvernichtungsdrang und Umweltvandalismus" geprägt ist. Mit der Darstellung "allgemeiner Prinzipien der Lärmbeherrschung" stellt im folgenden H. Steven einen praktischen Aspekt technischer Entwicklung vor; M. Börlin beschäftigt sich in zwei Beiträgen in Theorie und ausgewählten Anwendungsbeispielen (v.a. aus der Schweiz) mit ökonomischen Konsequenzen naturverträglicher Technologien und betont dabei den Aspekt der Langlebigkeit bei Technik- und Produktkonzeption, um effizientere Energie- und Stoffflüsse zu erreichen Zu Fragen der Wiederaufbereitung von Kunststoffen, die auch unter Berücksichtigung ökologischer Überlegungen verantwortungsvoll nicht zu ersetzen sind, nimmt W. Freiesleben Stellung. Die abschließenden Beiträge stellen jüngste Entwicklungen der Motorentechnologie zur Diskussion. Während R. P. Verhey unter besonderer Berücksichtigung des Modells STM4-120 gute Chancen für die Zukunft des Stirling-Motors sieht, beschäftigt sich v. Donkelaar in einem Vergleich von Diesel und Ottomotoren mit der - allenfalls relativen! - Naturverträglichkeit dieser Aggregate, wobei er gegen die verbreiterte Meinung besondere Vorteile für Zweitakter konstatiert. 

Naturverträgliche Technologien: für Produkte, die mit der Natur im Einklang stehen. Donkelaar, Pieter V (Mitarb.). Ehningen bei Böblingen: expert-Verl., 1991. 167 S., (Kontakt & Studium 1 Umwelttechnik; 317) DM 44,-1 sFr 37,30 1 öS 343,20