»Leonardos Dilemma« nennt der Autor den Umstand, dass menschliche Wissbegier und der Wunsch nach Durchsetzung wissenschaftlicher Innovation immer wieder zu einem Pakt mit den Mächtigen führen. Die Wissenschaftlerin Kalma Rodaun ist auf der Suche nach einem verschwundenen Kollegen, Nikolaus von Mannstein. Dieser herausragende Forscher verschwand, nachdem er öffentlich verkündet hatte, den Grundstein zu einer ganz neuen Technik - der Mannsteinsehen Bio-Technik - gelegt zu haben. Kalma arbeitet auf demselben Gebiet und erwartet vom Gesuchten die Lösung des Problems. Sie reist durch ein phantastisches England der Zukunft. Über die Insel ist seit Jahren eine Blockade verhängt. Der Staat hat alle sozialen Leistungen in die private Initiative zurückgelegt. Die Reise wird zu einem Gang zwischen Traum und Wirklichkeit. Das Ergebnis ihrer Suche ist die Einsicht, dass Mannstein keine Lösung gefunden, sondern lediglich einen Zufallstreffer erzielt hat. Neben der Beschreibung möglicher Aspekte zukünftiger Forschung schildert das Buch die Konfrontation zwischen Wissenschaft und Kapital.
Springer, Michael: Leonardos Dilemma. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1986.363 S.