Leitfaden einer Vorsorgemedizin

Ausgabe: 1991 | 1

Nicht mehr nur Heiltechnik, sondern auch wieder Heilkunde! Diese Heilkunde müsste auf einer Wissenschaft von der Gesundheit beruhen, deren Interesse darauf gerichtet ist, die Bedingungen des Gesundseins zu erfassen. Es wäre zu fragen, aufgrund welcher Faktoren ein Organismus Krisen durchsteht, ob es biophysiologische und mental-seelische Schutzmechanismen gibt, welche die Gesundheit erhalten. Lassen sich diese erwerben oder sind sie genetisch fixiert? Die Notwendigkeit einer Gesundheitswissenschaft begründet Schipperges u.a. mit dem Untersuchungsergebnis über die Lage der Gesundheitserziehung in der Bundesrepublik Deutschland (1980-82): Es wird zwar viel getan, mehr als 500 Organisationen befassen sich mit gesundheitlicher Aufklärung, aber hinter den zahlreichen Aktivitäten steht kein umfassendes theoretisches Konzept. Von 3000 analysierten Maßnahmen zur Gesundheitserziehung konzentrierten sich alle auf Teilbereiche wie Atmung, Diät, Fitness, Meditationstraining oder Psychohygiene. An die theoretische Abklärung der Begriffe Gesundheit und Prävention fügt der Autor einen Exkurs in die Geschichte, beginnend mit dem Gesundheitsbegriff in archaischen Hochkulturen. Im dritten Teil geht es um die Praxis gesunder Lebensführung und um die Frage, was jeder in der Kultur seines Alltags beachten sollte, um darin den Bedürfnissen seines Leibes ebenso gerecht zu werden, wie den geistigen, seelischen und sozialen. 

Schipperges, Heinrich: Konzepte gesunder Lebensführung. Leitfaden einer Vorsorgemedizin. Wien: Hollinek, 1990. 180 S., DM 55,- / sFr 46,60 / öS 390