Die weltweite Energieversorgung von morgen ist eine der großen Herausforderungen der Menschheit. Die Vorräte an fossilen Brennstoffen sind begrenzt. Derzeit scheitert die Nutzung der regenerativen Energieträger daran, dass nur ein Bruchteil davon technisch und zu wirtschaftlich vertretbaren Preisen erschlossen werden kann. Sie dürften laut Czakainski in den nächsten beiden Jahrzehnten kaum 10% des Gesamtenergiebedarfs decken. Insgesamt rechnet der Autor mit einem schnellen Anstieg des Weltenergiebedarfs, v.a. durch den Mehrbedarf der Entwicklungsländer. Die Stromverbrauchszuwachsraten werden in den westlichen Industrieländern gering, in Osteuropa etwas höher sein. In der Energiepolitik der Zukunft spielen Luftqualität und Klima eine gewichtige Rolle. Hier sieht Czakainski die wesentlichen Vorteile der Atomenergie. Weiters weisen für ihn die in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke deutliche Kostenvorteile gegenüber Kohlekraftwerken im Grundlastbereich auf. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen verbleibt jedoch ein Restrisiko "aufgrund theoretisch denkbarer Ereignisabläufe, deren Eintreten jedoch extrem unwahrscheinlich ist". Deshalb tritt der Autor auch für "eine Optimierung der Schnittstelle Mensch/Maschine" ein. Hinsichtlich der Entsorgung zeigt er sich überaus kurzsichtig, auch der Zusammenhang von ziviler Atomenergienutzung und Atomwaffenbau wird verharmlost. . Eine der wenigen Optionen zur langfristigen Energieversorgung ist die kommerzielle Nutzung von Fusionsreaktoren, wobei hier den regenerativen Energieträgern und einer Wasserstoff-Energiewirtschaft auch kleine Anteile zugebilligt werden. Den Verzicht auf Atomenergienutzung weltweit hält der Autor jedoch für illusionär.
Czakainski, Martin: Energie für die Zukunft. Kernenergie: Bilanz und Perspektive. Frankfurt: UI/stein, 1989. 1285., DM 12,80/ sFr 10,80/ öS 100