Journal der unwiederholbaren Experimente

Ausgabe: 1987 | 1

Mit dem Band liegt nun »das Witzigste aus dem Papierkorb der Wissenschaft« in deutscher Sprache vor. Es darf gelacht oder zumindest geschmunzelt werden. Die mehr als 90 Beiträge reichen vom Nachdruck ernstgemeinter Dummheiten bis hin zu fiktiven Einfällen, die den wissenschaftlichen Jargon aufs Korn nehmen. Die Beiträge stammen alle aus-dem »Journal of Irreproducible Results« und enthalten nicht nur Witziges, sondern auch »bodenlosen Tiefsinn«. So wird zum Beispiel eine Dunkelbirne vorgestellt. An anderer Stelle wird anstatt: »Wir warfen raus, was nicht passt- eine elegantere Formulierung gewählt: »Vorläufige Abschätzungen ergaben falsche Vorzeichen für einige Phasen der Struktur. Jedoch legte eine eingehende Prüfung der Messwerte die Vermutung nahe, dass aller Wahrscheinlichkeit nach einige aus einem anderen Datensatz stammten. Nach der Aussonderung dieser Daten erhielten wir in sich konsistente und statisch signifikante Schätzungen' ... « Kapitelüberschriften wie »Zur Genetik des schrägen Hangnagers« oder »Die Messung des Primadonnafaktors bei ungeraden Zahlen- sind ebenso vielversprechend wie »Der Verlust der Sprache als Mittel der Kommunikation« und »Die Fliege als Aeronautische Kratt«, Dem ungeschulten Leser wird es oft nicht leichtfallen, Nachdrucke hochgestochenen  Geschwätzes aus Wissenschaftsgazetten  vom parodistischen Werk zu unterscheiden.

Journal der unwiederholbaren Experimente. Unwahrscheinliche Untersuchungen & unerfindliche Funde. Hrsg. von Georg H. Scherr. Frankfurt/ Main: Fischer, 1986. 208 S.