Herausforderung der Gesellschaft durch den technischen Wandel

Ausgabe: 1990 | 1

"Wessen Sprache wird gesprochen?", das ist die übergreifende Feststellung des ersten Abschnitts dieses Titels, der eine Tagung des VDI zusammenfasst. Der Differenzierung von natürlicher und formaler Sprache wird dabei breiter Raum gegeben. In einer Analyse verschiedener Positionen zum denkbaren Ausmaß Künstlicher Intelligenz vertritt G. Görz die Ansicht, dass untertechnologischer Perspektive vor allem sprachphilosophische Fragen neu diskutiert werden müssten. W v. Hehn hält spezifische Merkmale natürlicher Sprachen wie Kontextgebundenheit, Vagheit und Mehrdeutigkeit dem Computer nach für unzulänglich. Möglichkeiten und Gefahren zellbiologischer Verfahrenstechnik sind Gegenstand des zweiten Abschnitts. e. Kollek erörtert Risiken der Virusinfektion bei der Übertragung von Labor- auf Produktionsbedingungen, denen durch die Methode von "trial and error" nicht beizukommen ist. Die Suche nach mindergefährlichen Verfahren fordert auch R. Schulz mit dem Hinweis, dass weltweit mehr als tausend Unternehmen gentechnisch experimentieren (USA 579, Japan 100, BRD 37).  Thema der dritten Sektion ist u.a. ein historisch überholter Vergleich des Technologieverständnisses in der BRD und der DDR, und gewichtige Überlegungen zur Problematik der Technikfolgenabschätzung, deren "wissenschaftliche und politische Ressourcen" noch nicht vorhanden sind, um dem umfassenden Anspruch gerecht zu werden (G. Bechmann). 

Herausforderung der Gesellschaft durch den technischen Wandel. Informationstechnologie, Biotechnologie, Technikdiskussion im Systemvergleich. Zimmerii, Walther eh. (Hrsg.) Düsseldorf: VDI-Verl., 1989. 279 5., DM 38,- / sFr 33,70 / ÖS 296,40