Martin Rees

On the Future

Ausgabe: 2019 | 2
On the Future

Martin Rees ist der Astronom der britischen Krone, aber auch ein Wissenschaftler, der sich traut, über die Zukunft zu schreiben. Er tut das, weil er es für notwendig hält. Schon in proZukunft 2019/1 haben wir auf die Debatten in Großbritannien über sein Buch hingewiesen, in der Zwischenzeit erschienen erste Interviews mit ihm im deutschsprachigen Raum, unter anderem in der FAZ.

Hier kompakt seine Thesen: Rees wählt – wie für einen Astronomen wohl passend – die große Perspektive. Er ordnet den Zustand der Welt in kosmologischer Zeitrechnung ein. Dann benennt er konkrete Herausforderungen für die kommenden Jahre. Er warnt davor, die noch bestehenden Gefahren von Nuklearkatastrophen zu unterschätzen, vor allem aufgrund militärischer Konflikte. Und er sorgt sich um ökologische Herausforderungen in Anbetracht einer absehbaren Weltbevölkerung von neun Milliarden Menschen. Die Ernährung dieser Menschen sei möglich, aber nur unter bestimmten Bedingungen. „Food production uses 30 percent of the world’s energy production and 70 percent of water withdrawals.“ (S. 24) Rees setzt auf Verhaltensänderung genauso wie auf technische Verbesserungen. „However, scientific and technical breakthroughs can happen so fast and unpredictably that we may not properly cope with them; it will be a challenge to harness their benefits while avoiding the downsides.“ (S. 60)

Hier stellt er dann auch die Frage, wie weit sich Robotertechnik und künstliche Intelligenz entwickeln werden. Zum Abschluss kommt Rees zu der Erkenntnis, dass nahezu alle Aufgaben nur gemeinsam lösbar sind. „Nations may need to give up more sovereignty to new global organizations along the lines of the International Atomic Energy Agency, the World Health Organization, and so on.“ (S. 218) „The scenarios I’ve described – environmental degradation, unchecked climate change, and unintended consequences of advanced technology – could trigger serious, even catastrophic, setbacks to societies. But they have to be tackled internationally.“ (S. 227)