Grundrente statt Altersarmut

Ausgabe: 1987 | 2

Das vorliegende Buch vermittelt Informationen über Geschichte und Struktur der Rentenpolitik, über Privilegien und Diskriminierungen, über die zu erwartende Finanzentwicklung in der BRD und zeigt anhand der aktuellen Rentenreformdebatte, wie an Symptomen herumgebastelt wird. Die täglich in den Medien geführten Schaukämpfe lenken eher von den grundlegenden Problemen der Alterssicherung ab. In einem Kapitel »Blick über die Grenzen« werden prägnante Unterschiede zu den Alters- und Hinterbliebenensicherungssystemen in den Nachbarländern aufgezeigt. Schließlich werden Alternativen einer »grünen« Rentenpolitik erörtert. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen scheint eine Grundrente von mindestens 1000 DM im Monat für jede/n, die eigenständige Alterssicherung für Frauen, Anerkennung der Leistung der Kindererziehung und die Vereinheitlichung der Alterssicherungssysteme möglich. Zur Finanzierung werden zwei Vorschläge gemacht: ein »Alternatives Rentenmodell für alle«, sieht eine steuerfinanzierte Grundrente vor; der zweite Entwurf geht von der Finanzierung der Grundrente ausschließlich über eine Beitragspflicht aller (nach Aufhebung der Bemessungsgrundlage) aus. In Anbetracht der unübersehbaren Probleme des gegenwärtigen Rentensystems ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion. Das Beharrungsvermögen gesellschafts- und finanzpolitischer Strukturen lässt eine grundlegende Änderung in der vorgeschlagenen Richtung in absehbarer Zeit nicht erwarten. Umso mehr ist es notwendig, die Debatte auf der Grundlage menschengerechter Ideen konsequent voranzutreiben. Die Trennung von (vorgeschalteter) Arbeit und (nachgeschalteter) Rente im Sinne einer differenziert zu bemessenden Mindestrente - Stichwort »Mindesteinkommen« - wäre etwa in diesem Zusammenhang zu diskutieren.

Grundrente statt Altersarmut. Die »Grünen« und die »Grauen Panther« fordern Rentenreform. Hrsg. von den GRÜNEN u. d. Seniorenschutzbund »Graue Panther«. Berlin: Verlagsgesellschaft Gesundheit, 1985. 101 S. (Reihe Perspektiven der Sozial- und Gesundheitspolitik)