Lea Bonasera

Die Zeit für Mut ist jetzt!

Online Special
Die Zeit für Mut ist jetzt!

Von manchen Medien und Politiker:innen werden sie u. a. als „Klimakleber“ und „Öko-Terroristen“ diffamiert oder gar kriminalisiert. Umso wichtiger ist es, diese in der Bewegung Letzte Generation engagierten, meist jungen Menschen, angemessen zu Wort kommen zu lassen. Nun hat die Mitgründerin der Letzten Generation ein Buch veröffentlicht, das sie parallel zu einer Doktorarbeit über zivilen Widerstand verfasst hat. Sie war an vielen Protestaktionen beteiligt und forschte an der Universität Oxford über zivilen Widerstand. Ihr Buch ist ein Mix aus eigenen praktischen Erfahrungen sowie ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Ihr Antrieb ist die Klimaerhitzung mit den zerstörerischen Folgen und dem völlig unzureichenden Agieren von Politik und Wirtschaft. Ihre Hoffnung ist, dass ziviler Widerstand ein effektives Mittel darstellt, um die Verantwortlichen dazu zu bringen, sich von dem Beharren und Verteidigen des Weiter-So zu befreien und endlich zukunftsorientiert zu handeln. Das sei NOT-wendig, weil alle bisherigen Aktivitäten nicht hinreichend waren. Sie bezieht sich theoretisch-konzeptionell auf die umfangreichen und empirisch fundierten internationalen Forschungen von Erica Chenoweth vom International Center of Nonviolent Conflict. Zudem beschreibt Bonasera zahlreiche historische Beispiele für Erfolge zivilen Widerstands, verweist auf Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, Rosa Parks und auch unbekannte Aktivist:innen. Diese werden im Nachhinein zwar gelegentlich gelobt, doch ihre Taten wurden meist auch kriminalisiert, was heute verdrängt wird. Die Intention für ihr Buch formuliert sie so: „Ich wollte zeigen, wie historisch und politisch bedeutsam der zivile Widerstand ist und was er schon alles erreicht hat. Wie friedlich, wie angemessen, wie demokratisch, wie strategisch, wie unterschiedlich, wie vereinend, wie zeitgemäß, wie wissenschaftlich – und insbesondere wie wichtig und effektiv er für Veränderungen insgesamt ist“ (S. 201) Bedauerlich ist, dass Besprechungen bspw. in deutschen Qualitätszeitungen einmal mehr die Ignoranz und Arroganz jener Rezensent:innen und ihrer Auftraggeber gegenüber diesem Thema belegen. Die Lektüre lohnt, denn hier wird Zukunftsmut gelehrt.