Dieser Report, herausgegeben anlässlich der Weltklimakonferenz im Herbst 1990 (Genf), beleuchtet das Thema in seiner ganzen Vielfalt. Neben der ausführlichen Darstellung wissenschaftlicher Grundlagen und der Auswirkungen wird wie oft in letzter Zeit (PZ 1/91 *31, 32) eine Fülle von Möglichkeiten genannt, wie die globale Erwärmung gedrosselt oder sogar aufgehalten werden könnte, Der Blick auf die politische Realität deprimiert dagegen nach wie vor. Hier kann der Report vielleicht einen neuen Anstoß zum Handeln geben. Genannt werden auch "Oasen des Fortschritts" (Deutschland, Holland u.a.), die bis zum Ende des Jahrhunderts eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes anstreben. Dies scheint umso notwendiger, als die Atmosphäre bereits jetzt 25 % mehr Kohlendioxid als in den vorangegangenen 160000 Jahren enthält. In mehreren Beiträgen wird die Bedeutung einer gerechten und ausgeglichenen Beziehung zwischen Nord und Süd hervorgehoben. Dementsprechend wird auch im abschließenden Forderungskatalog von Greenpeace nicht nur die Änderung unserer Ernährungsgewohnheiten (Fleischkonsum). sondern auch die Dringlichkeit des Wandels in unserem Verhältnis zu den Entwicklungsländern betont. Als oberster politischer Grundsatz wird die Anwendung des Vorsorgeprinzips gefordert. Die bekannten Sofortmaßnahmen sind: Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen, Bekämpfung der Waldvernichtung, FCKW-Stopp und der Ausstieg aus der fossilen Energie. Jeder einzelne wird ermutigt, durch den Tausch von Glühlampen gegen Energiesparleuchten, Isolierungen, die Verwendung von Haushaltsgeräten mit rationeller Energienutzung und den Abbau des Autofetischismus einen notwendigen Beitrag zu leisten. "Die Völkergemeinschaft sollte eine Zukunft mit niedrigem Energieverbrauch anstreben, wie sie etwa in dem End Use Global Energy Project entworfen ist." Dort wird für 2025 ein gleichmäßig verteilter Weltenergieverbrauch von 12 Terawatt (heute 10 TW) veranschlagt. Besieht man sich die gegenwärtige Energieverteilung, so scheint dieser Vorschlag kaum zu realisieren. Klimaänderung Treibhauseffekt
Global Warming. Die Wärmekatastrophe und wie wir sie verhindern können. Der Greenpeace Report. Hrsg. v. Jeremy Leggett. München (u. a.): Piper, 1991, DM 29,801 sFr 25,30 1 öS 232,40