Die Verletzlichkeit der Informationsgesellschaft

Ausgabe: 1990 | 1

Mit der zunehmenden Abhängigkeit aller gesellschaftlichen Bereiche von den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien wächst das Risiko- und Schadenspotential deutlich. Zur Beherrschung und Sicherung des Systems gegen Missbrauch und Fehler werden technische und autoritäre Maßnahmen notwendig, die zu spürbaren Demokratie- und Freiheitsverlusten führen. Dies sind die zentralen Ergebnisse des interdisziplinären Gedankenexperiments, mit dem die Autoren den Preis für den Weg in die "Jnforrnationsgesellschaft" ermitteln wollten. Ausgehend vom Entwurf eines Zukunftsbildes bis etwa 2020 untersuchen sie, wie sich die Verletzlichkeit, das Ausmaß möglicher Schäden und die Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts durch die Technik verändern werden. Durch eine Vielzahl gut recherchierter Beispiele für Versagen und manipulative Störungen werden die Achillesfersen der neuen Techniken erkennbar und die rigiden SicherungsMaßnahmen im gesellschaftspolitischen Bereich plausibel gemacht. Diese sind vor allem gegen jene "Angreifer" nötig, die das integrierte Telekommunikationssystem durch "Viren", "Logische Bomben" trojanische Pferde" und "Falltüren" von innen hee' mit dessen eigenen Waffen bedrohen. In den abschließenden Gestaltungsvorschlägen plädieren die Autoren für die Entwicklung einer Technik, die gesellschaftliche Funktionen der Menschen unterstützt, aber nicht ersetzt. Die Politik muss durch Gesetze, Normen und Zulassungsbestimmungen die Forschungsmöglichkeiten und den Einsatzrahmen für diese sozialverträglichen Alternativen schaffen. Informationsgesellschaft Technikfolgenabschätzung  Wirtschaft - Selbstverwaltung

Die Verletzlichkeit der "Informationsgesellschaft". Rossnagel, Alexander (Mitarb.) Opladen: Westd.-Verl., 1989. 2875., DM 39,- / sFr 33,- / öS 304,20