Der Autor von »Ein Planet wird geplündert« hat sich beeilt, sofort nach Tschernobyl eine »beschwörende Mahnung zur Umkehr- in die Welt zu senden. Als ehemaliges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Reaktorsicherheit und Strahlenschutz holt er seine Äußerungen der letzten zehn Jahre hervor und vergleicht diese mit den jüngsten Ereignissen. Gruhl verweist auf die Lächerlichkeit der Behauptung, ein GAU trete, statistisch betrachtet, allenfalls einmal in einer Million Jahren auf. In rund dreißig Jahren gab es weltweit mindestens sechs Katastrophen größeren Ausmaßes. Die BRD ist mit Atomreaktoren übersät, was allerdings der »Selbstmordgesellschaft« noch nicht genügt. Die bisher größte Kontroverse - zwischen Sozialismus und Kapitalismus scheint nun abgelöst zu werden vom beginnenden Kampf »zwischen Zerstörern und Bewahrern unserer Erde«, Außer der eindringlichen Beschreibung der Gefahren von Wiederaufbereitungsanlagen und der Kernfusion (als künftiger Energietechnologie) enthält der Band wenig neue Informationen zum Thema.
Gruhl, Herbert: Der atomare Selbstmord. München: Herbig, 1986. 190 S.