Chance und Risiko industrieller Automatisierung

Ausgabe: 1987 | 2

Das vorliegende Buch entstand im Medienverbund mit der achtteiligen Fernsehreihe »Die neue Fabrik - Beispiele industrieller Automatisierung«. Die Wunderwaffe der industriellen Produktion heißt »flexible Automatisierung«. Die zwangsläufige Entwicklung zur computerintegrierten Produktion, der umfassende Einsatz von Rechnern und anderer Automatisierungsbausteine bei der Produkterstellung vom Auftragseingang über die Konstruktion und Fertigung bis hin zur Auslieferung wird erwartet. Anhand von Beispielen versuchen die Autoren zu zeiqen, dass die Fabrik der Zukunft aber keine Fabrik ohne oder gegen den Menschen sein wird. Bezüglich der sozialen Folgen von weniger, aber qualifizierteren Arbeitsplätzen wird festgestellt, dass es für angelernte Kräfte in Zukunft kaum noch Aufgaben geben dürfte. Es ist notwendig, alle Betroffenen am Entscheidungsprozess frühzeitig zu beteiligen (Diskussion, Information), damit die letztlich gefällte Entscheidung von einer möglichst breiten Mehrheit getragen wird. Die Verdrängung des Menschen von ausschließlich stumpfsinnigen, mechanischen Arbeitsvorgängen wird durchaus positiv bewertet. Die Arbeitskraft, heute noch sehr oft Lückenbüßer für Maschinen, bekommt eine neue Qualität.  Was mit den »Wegrationalisierten« geschehen soll, bleibt offen. Tenor des Buches ist die Forderung nach Spezialisierung. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich um eine idealtypische Darstellung handelt, in der die vier Grundforderungen - Qualität, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und Humanisierung - zugleich erfüllt werden. In der Realität ist nicht auszuschließen, dass der Mensch zunehmend in den Zwang »technologischer Notwendigkeiten« gerät und dadurch Manipulationen wirtschaftlicher und rechtlicher Art ausgesetzt ist.

Jorissen, Heinz D. (u.a.): Die neue Fabrik. Chance und Risiko industrieller Automatisierung. Düsseldorf: VDI-Verl., 1986. 128 S.