Das Fahrrad im Verkehr

Ausgabe: 1990 | 3

Waren es zu Beginn der 80er Jahre immerhin schon 1,2 Mio. Fahrten die an jedem Werktag auf Österreichs Straßen mit dem Rad unternommen wurden, so ist die Zahl der Pedalritter in den letzten Jahren v. a. in den Ballungsräumen drastisch gestiegen, wobei ein Ende  Reisezeiten im Stadtverkehr mit verschiedenen Verkehrsmitteln Minuten  o  2  4  3  Entfernung  5  6  7  8  in km  Aus: Das Fahrrad im Verkehr, S. 8  der Tendenz nicht abzusehen ist. Wachsendes Gesundheits- und Umweltbewusstsein, leidige Frustrationen im schleichenden Geschiebe des täglichen Berufsverkehrs und wohl auch erste Maßnahmen der öffentlichen Hand haben die Beliebtheit des Drahtesels erhöht: Während Automobilisten in Stoßzeiten durchschnittlich mit satten 11 km/h von der Stelle kommen und im Mittel auch die 30 km/h nicht überschreiten, erweist sich das Fahrrad als kostengünstiges, raumsparendes und im städtischen Bereich zudem auch rasches Fortbewegungsmittel. Im Blick auf die österreichischen Verhältnisse (und unter Einbeziehung von Beispielen aus anderen Ländern) weist diese Broschüre nach, wie weit die (städtische) Verkehrsplanung insgesamt noch davon entfernt ist, dem Fahrrad den ihm längst gebührenden Platz einzuräumen: Gegen die meist triste Praxis des Alltags werden erprobte Alternativen in Wort, und Bild vorgestellt. So erfährt man u.a., wo und weshalb fahrbahnintegrierte Radstreifen gegenüber Radwegen zu bevorzugen, wie das Abbiegen sicherer vonstattengehen und wie die Straßenverkehrsordnung zugunsten der Radfahrer novelliert werden könnte. Für Stadt- und Verkehrsplaner ein unverzichtbarer Titel, der Wege zu verantwortungsvoller und effizienter Förderung des Radverkehrs weist. (Zu beziehen über die Herausgeber.) 

Das Fahrrad im Verkehr. Wegweiser zu einer fahrradgerechten Organisation des Stadtverkehrs. Hrsg. v. Arbeitsgemeinschaft umweltfreundlicher Stadtverkehr (ARGUS) u. Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Red.: Wolfgang Rauh. Wien: 1990. 137 S., ca. DM 19,-1 sFr 16,301 öS 148