Iris Ebert, Sebastian Rahn, Christoph Rodatz (Hg.)

Wie gestalten wir Gesellschaft?

Ausgabe: 2025 | 1
Wie gestalten wir Gesellschaft?

Im Angesicht von Polykrisen stellt sich die Frage nach Ideen zur Gestaltung von Gesellschaft. Die Vielschichtigkeit dieser Herausforderung macht schnell klar: Es braucht transdisziplinäre Ansätze. Hier setzt das vorliegende Buch an.

Iris Ebert, Sebastian Rahn und Christoph Rodatz haben in ihrem Sammelband Beiträge rundum die Gestaltung der Gesellschaft versammelt. Dabei stammen die Autor:innen aus Forschungs- und Praxisfeldern wie dem Transformationsdesign, dem Social Design aber auch dem Spekulativen Design. Mit sozialer Gestaltung ist hier die moralisch orientierte (statt marktwirtschaftlich orientierte) Gestaltung von Gesellschaft gemeint. In der Praxis bedeutet das, über Artefakte oder Abläufe zwischenmenschliche Handlungen zu erproben, soziale Herausforderungen inklusiv zu diskutieren, sowie den Austausch, die Beteiligung und auch die Transformation aktiv mitzugestalten. Dafür liefert das Buch unterschiedliche theoretische Reflexionen und praktische Beispiele über Anwendungsfälle.

Um diesen weiten Bereich der sozialen Gestaltung zu kartographieren, fassen die Herausgeber:innen die Beiträge in fünf Kapiteln zusammen. Kapitel (1) führt in die Grundbegriffe und theoretischen Perspektiven der Disziplin ein und diskutiert Konzepte wie Transdisziplinarität, die Rolle des Designgegenstands, die Vorannahmen der Gestaltung von Beziehungsweisen, sowie die Idee des sozial orientierten Designs generell. Die Beiträge in Kapitel (2) widmen sich Forschungsmethodischen Zugängen und sprechen über das Gehen als qualitative Sozialforschung, das Affordanzkonzept, Social Design, sowie generelle Gestaltungspraktiken in der transdisziplinären Forschung. Kapitel (3) betrachtet unterschiedliche Designansätze, wie das provisorische und das spekulative Design im Kontext von Nachhaltigkeit und Politikgestaltung. In Kapitel (4) wird anhand der mobilen Jugendarbeit, dem Framing und digitales Design im Kontext von Wohnungslosigkeit die Überschneidung zwischen sozialer Arbeit und sozialem Design beleuchtet. Abschließend schärft Kapitel (5) den Blick auf das Lokale und spricht über das Prototyping von Zukunftsvisionen, die kooperative Gestaltung von Freiräumen, sowie die soziale Gestaltung von Stadträumen über Design Methoden. Ein spannender Einblick in ein emergierendes Feld.