„Ungehaltene Reden" - mündige Bürgergesellschaft

Ausgabe: 1999 | 3

Viele der 72 Reden „einfacher" Bürger wirken wie ein „best-of" aus Zukunftswerkstätten oder ein Beitrag zur deutschen „Woche der Bürgergesellschaft" im Mai ’99. Dabei bemühen sie sich, nicht in der Kritikphase stecken zu bleiben, sondern auch Phantasie und realisierbare Alternativen zu brennenden Problemen wie Arbeitslosigkeit, direkte Demokratie, Migration usw. anzusprechen.

Wollte die Herausgeberin - eine bekannte Politikerin - ihre Landsleute nur zum Dampfablassen bewegen oder hat sie und die Theodor-Heuss-Stiftung auch daran gedacht, die „ungehaltenen" Bürger zu - thematisch zusammengefaßten - Zukunftswerkstätten einzuladen? Wenn sich zu den „50 Jahren Deutsches Grundgesetz" Stimmen mehren, die immer weniger Gründe finden, an der Grundsatztreue der deutschen Rechtsprechung zu glauben, dann ist in der Tat aller Grund zur Sorge um eine bürgernahe Demokratie angebracht. Zusätzlich begründet auch durch eine anwachsende Auslagerung von Kompetenzen nach Brüssel. Und trotz alledem: Gründe für eine Verteidigung des Erkämpften anstatt zur Resignation!

M. Rei.

„Ungehaltene Reden" mündiger Bürgerinnen und Bürger. Hrsg. v. Hildegard Hamm-Brücher. München: Dt. Taschenbuch-Verl., 284 S., DM / sFr 16,90,- / öS 123,-