Politische Institutionen im gesellschaftlichen Umbruch

Ausgabe: 1991 | 1

Politische Institutionen sind nach Ansicht der Herausgeber Resultate gesellschaftlicher Umbruchperioden, institutionelle Faktoren für das Zustandekommen, die Art und Qualität von politischen Entscheidungen, aber auch für unterlassene Entscheidungen von Bedeutung. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf der Beschreibung von Entwicklungstendenzen, Funktionsbedingungen, Legitimationsmustern und Kritikpotentialen politischer Institutionen anhand der griechischen Polis, dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und der Herausbildung der bürgerlichen Gesellschaft. In unserem Zusammenhang ist v.a. der abschließende Teil, der sich mit der Institutionstheorie politischer Utopien befasst, von Interesse. In zwei Beiträgen wird die literarische Gattung der Sozialutopie näher untersucht: M. Greven weist nach, dass Utopien wesentlich durch ihre institutionellen Konstrukte charakterisiert sind. Für A. Waschkuhn ist der Nachweis erbracht dass Utopien institutionstheoretische Relevanz haben' indem sie "auf einen Wandel des Ganzen" zielen: Waschkuhn versteht auch die Systemtheorie als sozialwissenschaftliche Utopie unserer Zeit, "die unter Umständen die Zukunft von Institutionen begründen helfen oder Aussagen darüber zulassen" könnte. 

Politische Institutionen im gesellschaftlichen Umbruch. Ideengeschichtliche Beiträge zur Theorie politischer Institutionen. Hrsg. v. Gerhard Göhler ... Opladen: Westdeutscher-Verl., 1990.440 S., DM 76,-1 sFr 64,40 1 ÖS 592,80