Ozon. Atmosphäre aus dem Gleichgewicht

Ausgabe: 1991 | 3

Ozon bestimmt das Gleichgewicht des Lebens auf der Erde mit. Das Thema ist also nicht nur im Sommer brandaktuell, das Dilemma nimmt weiter seinen Lauf. Die Ozonkonzentration in der höheren Atmosphäre nimmt ab, in bodennahen Schichten steigen dagegen die Werte. Im ersten Teil stellt Mégie dar, durch welche Prozesse atmosphärisches Ozon gebildet wird. Anschließend beschreibt er die Störung des natürlichen Gleichgewichts durch den Einfluss menschlicher Aktivitäten. Deutlich wird dabei, dass die Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre schon beängstigende Ausmaße angenommen haben. In einem Ausblick auf das Jahr 2040 wagt der Autor Aussagen über die Entwicklung der Atmosphäre und der Ozonkonzentration. Er prognostiziert einen signifikanten Anstieg des C02, des Methan- und des Stickoxidgehaltes. In Bezug auf alle FCKW spricht er von einer echten Zeitbombe, da alle Indikatoren in die gleiche gefährliche Richtung deuten. Abschließend beschreibt der französische Experte die Aktivitäten zum Schutze der Ozonschicht, die bekanntermaßen schleichend verlaufen sind. Begrüßenswert sind jedenfalls Bestrebungen, die über das Protokoll von Montreal (1987) hinausgehen. Mégie hält einen Handlungsverzicht basierend auf wissenschaftlichen Unsicherheiten nicht mehr für verkraftbar und fordert die Berücksichtigung der ökologischen Dimension in jedem politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozess. 

Mégie, Gérerd: Ozon. Atmosphäre aus dem Gleichgewicht, 1991. Berlin (u. a.): Springer-Verl., 39,80 DM/ sFr 33,70/ öS 310,40. 177 S.