Kulturlandschaft Gestalt und Funktion der Stadt befinden sich derzeit im Umbruch. War noch vor kurzem Mitscherlichs Wort von der "Unwirtlichkeit der Städte" das vorherrschende Paradigma, hat heutzutage die Stadt wieder an Attraktivität gewonnen. Dabei besteht aber die Gefahr, dass die glänzende Revitalisierung mancher Innenstädte nur den Blick auf die nach wie vor ungelösten Probleme der übrigen Stadt ablenkt. Was in diesem Lern- und Erfahrungsort Stadt an pädagogischen Initiativen gefragt ist und welche künftigen Möglichkeiten urbaner Kultur gedacht werden können, war Gegenstand der hier dokumentierten Tagung der Kulturpolitischen Gesellschaft vom Februar 1989 in Köln. Gewichtige Aufsätze stammen von Hermann Schwengel, der für eine Integration sozialer, infrastruktureller und kultureller Maßnahmen plädiert, was ein anderer Beitrag zweier Autoren unterstreicht: von Karl Homut, der vor der Haltung der Politik warnt, Kultur als kritische Spielwiese zuzulassen, aber ihr keinen Einfluss auf das politische Gestalten einzuräumen; von Irmgard Zepf und Reiner Nachtwey, die heutiges Leben in den Großstädten analysieren und daraus ästhetische wie kulturpädagogische Konsequenzen ableiten. Es gibt Erfahrungsberichte über Projekte in Los Angeles, Köln und München und Erörterungen von Netzwerk-Konzepten, neuen Bildungstheorien und der feministischen Frage. Drei Artikel bringen künstlerische Aspekte ein. Eine informative Momentaufnahme der kulturpolitischen Diskussion mit nach Inhalten und Qualität aber doch stark unterschiedlichen Beiträgen. Kulturpolitik Stadtentwicklung
Stadt. Neue Urbanität und Kulturelle Bildung. Hrsg. v. Kulturpolitische Gesellschaft Hagen und Kulturpolitische Kooperative Köln. Red.: Eva Krings ... Hagen, 1990. 208 S. (Dokumentation 35 der Kulturpolitischen Gesellschaft), DM 18,- 1 sFr 15,40 1 öS 140,40